Aus insgesamt 6852 Inseln besteht Japan. So lautete zumindest die bisherige Vermutung. Dass es nicht immer leicht ist, über eine zerklüftete, im Wasser liegende Landesfläche von 370.000 Quadratkilometern den Überblick zu behalten, ist japanischen Behörden aber spätestens jetzt bewusst.
Inseln ab 100 Meter Umfang gezählt
Denn laut jüngsten Erhebungen von Geografen besteht der ostasiatische Staat aus insgesamt 14.125 Inseln. Von 7273 Inseln wusste man bislang also gar nichts.
Die Regierung hatte die neue Studie in Auftrag gegeben, nachdem kritisiert worden war, dass die bisherigen Daten veraltet seien. Jede Landmasse, die über mindestens 100 Meter Umfang verfügt, wurde in die neue Liste aufgenommen. Die Opposition argumentierte, dass "ein genaues Verständnis der Anzahl der Inseln von nationalem Interesse" sei.
Durchgeführt wurde die neueste Inselzählung mittels digitalisierter Karten, die mit früheren Luftaufnahmen abgeglichen wurden.
Der Grund für die Verwirrung
Natürlich gibt es für das "Zahlenrätsel" Gründe. Der Inselstaat wird immer wieder von vulkanischen Aktivitäten und extremen Wetterbedingungen heimgesucht. Vier tektonische Platten treffen in Japan aufeinander, bis zu sechs Hauptklimaregionen erstrecken sich über das Land. Manche Inseln verschwanden so, andere kamen über die Jahre hinzu.
Dass sich jedoch fast doppelt so viele Inseln als bisher vermutet auf japanischem Staatsgebiet befinden, könnte einen banaleren Grund haben. Seit 35 Jahren wurde keine Inselerhebung von der zuständigen Geoinformationsbehörde durchgeführt.
Einmal mehr Durchzählen kann sich also durchaus auszahlen.