In mehreren deutschen Bundesländern gibt es Pläne, die Lohnfortzahlung für Ungeimpfte abzuschaffen, die sich auf behördliche Anweisung hin in Isolation begeben müssen. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sagte der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitagsausgabe), wer sich nicht impfen lasse, obwohl keine gesundheitlichen Gründe dagegen sprächen, habe aus seiner Sicht keinen Anspruch auf eine Erstattung des Verdienstausfalls. Dann könne es „nicht sein, dass die Gemeinschaft dafür zahlen muss“.

In Baden-Württemberg ist das Ende der Lohnfortzahlung für Ungeimpfte ab 15. September schon beschlossen, Rheinland-Pfalz ziehe zum 1. Oktober nach. Auch in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern gebe es Überlegungen in diese Richtung.

Kritik von Gewerkschaft

Kritik an den Plänen kam von den Gewerkschaften. „Ich bezweifle, dass die ständige Erhöhung des Drucks auf Ungeimpfte deren Impfbereitschaft erhöht“, sagte der NRW-Chef der IG Metall, Knut Giesler, der „Rheinischen Post“. Das führe vor allem zu Konflikten in den Betrieben.

Auch die NRW-Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Anja Weber, warnte vor „Scheindiskussionen, die die Probleme nicht lösen und vor allem zu rechtlichen Auseinandersetzungen mit unklarem Ausgang führen“. Im Gespräch mit dem „Kölner Stadtanzeiger“ forderte sie mehr mobile Impfangebote für Bevölkerungsgruppen, in denen die Impfbereitschaft niedrig sei.