Nach dem Auftreten von drei Corona-Infektionsfällen in der nordostchinesischen Metropole Shenyang haben die Behörden tausende Bewohner der Stadt unter Quarantäne gestellt. Die drei Fälle stünden in Zusammenhang mit einem Infektionsherd in der 500 Kilometer entfernten Stadt Shulan in der Provinz Jilin, teilten die Behörden am Donnerstag mit.

Die für diesen Freitag geplanten Schulöffnungen wurden verschoben. Insgesamt seien 7.500 Menschen, die Ende April aus Shulan nach Shenyang gereist seien sowie die Kontaktpersonen der drei nachweislich Infizierten unter eine dreiwöchige Quarantäne gestellt worden, teilte die Stadtregierung mit. Zudem müssten sich die Isolierten drei Tests unterziehen.

Der erste Corona-Infektionsfall seit 89 Tagen in Shenyang war am Montag aufgetreten, zwei weitere Infektionen wurden am Donnerstag festgestellt. Auch in der Großstadt Jilin in der gleichnamigen Provinz sowie in der zentralchinesischen Metropole Wuhan, wo das neuartige Coronavirus Ende 2019 seinen Ausgang genommen hatte, verzeichneten die Behörden zuletzt wieder einen Anstieg bei den Infektionsfällen.

Die Behörden in Wuhan kündigten an, alle elf Millionen Einwohner auf den Erreger testen zu lassen. Shulan und Jilin wurden weitgehend von der Außenwelt abgeschottet. Der Vize-Bürgermeister von Jilin warnte am Donnerstag vor einer "extrem ernsten und komplizierten Situation". Es gebe ein "enormes Risiko für eine weitere Ausbreitung" des Virus.