Richard McLachlan, Aktivist aus Neuseeland, kämpft in der New Yorker U-Bahn für die Rettung des Planeten. Der 68-Jährige hält dort seit Monaten Vorträge über die Gefahren des Klimawandels. Er sei "unglaublich traurig" darüber, dass das Leben seiner Enkelkinder aufgrund der Erderwärmung "viel mühseliger sein wird ", wendet sich der adrett gekleidete Pensionist mit dröhnender Stimme an die Fahrgäste.

McLachlan, ein früherer Beamter, Juwelier, Schafscherer und Lkw-Fahrer, gehört der Klimaschutzbewegung Extinction Rebellion an. Die Organisation sorgt immer wieder mit Aktionen zur Lahmlegung des Verkehrs für Aufmerksamkeit. McLachlan aber stört den U-Bahn-Betrieb nicht, sondern wünscht sich lediglich die Aufmerksamkeit der Passagiere - was schwer genug ist. Viele starren weiter auf ihre Smartphones, wenn er seine Zwei-Minuten-Ansprache hält.

Der seit sieben Jahren in New York lebende Rentner registriert aber wachsende Resonanz auf seine Auftritte. Inzwischen gebe es manchmal Applaus, erzählt er. Bei dem Auftritt, den ein AFP-Reporter unlängst verfolgte, klatschte zwar niemand. Die Rede sei "sehr eindrucksvoll" gewesen, sagte aber etwa der Psychologiestudent Anthony Urias. Der 23-Jährige hatte seine Kopfhörer abgenommen, um McLachlan zuzuhören.