Mit einer Messe im Petersdom in Rom hat am Sonntag die Amazonas-Synode der katholischen Kirche begonnen. In den kommenden drei Wochen werden Bischöfe aus Südamerika und anderen Teilen der Welt sowie Ordensleute und externe Experten über die Herausforderungen für diese Region reden. Es geht dabei sowohl um die Lage der indigenen Völker und die Umweltzerstörung im Amazonasgebiet als auch um innerkirchliche Fragen.
Die Synode, an der auch Kardinal Christoph Schönborn und der emeritierte Amazonas-Bischof Erwin Kräutler teilnehmen, hat den Titel "Amazonien: neue Wege für die Kirche und eine ganzheitliche Ökologie".
Verstärkte Abholzung und riesige Brände haben in jüngster Zeit den größten tropischen Regenwald der Erde wieder ins Blickfeld der Weltöffentlichkeit gerückt. Papst Franziskus hatte schon früh den Umweltschutz und den Kampf gegen die Erderwärmung ins Zentrum seines Pontifikats gerückt und dazu 2015 eine Enzyklika veröffentlicht.
Schon vor Beginn der Synode hatte es Kontroversen um deren Inhalte gegeben. Angesichts des Priestermangels am Amazonas wird im vorbereitenden Arbeitspapier nämlich vorgeschlagen, eine mögliche Priesterweihe indigener Familienväter zu prüfen. Konservative Kritiker des Papstes sehen darin einen Schritt zur Abschaffung des Zölibats - der Ehelosigkeit der Priester - und sogar einen Angriff auf die Grundfesten der Kirche.
Die Verfasser des Papiers weisen darauf hin, dass es nur um Ausnahmen gehen soll.