Die Staatsanwaltschaft in Costa Rica hat wegen zwei Fällen des mutmaßlichen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen Gebäude der Bischofskonferenz des Landes durchsuchen lassen. Ziel des Einsatzes sei es, relevante Hinweise zu den Fällen zu finden, zu welchen gerade Ermittlungen vorbereitet würden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Donnerstag mit.

Mitarbeiter der Behörde durchsuchten den kirchlichen Gerichtshof und die Kurie der Hauptstadt San José, wie lokale Medien berichteten. Hintergrund dabei sind Vorwürfe gegen einen costa-ricanischen Priester und einen Ex-Priester der Erzdiözese in San José.

Gegen einen von ihnen soll lokalen Medienberichten zufolge eine Anzeige wegen Vergewaltigung vorliegen. Der Priester wurde Ende Jänner von der katholischen Kirche exkommuniziert und soll sich anschließend nach Mexiko abgesetzt haben. Gegen den zweiten Priester gebe es Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen. Die katholische Kirche in dem mittelamerikanischen Land äußerte sich zunächst nicht zu der Razzia.

Unter Druck

Die katholische Kirche steht derzeit wegen Missbrauchsvorwürfen in zahlreichen Ländern unter Druck. Ende Februar fand im Vatikan ein Anti-Missbrauchs-Gipfel mit Papst Franziskus statt. Nur kurze Zeit später wurde bekannt, dass der bisherige Finanzchef des Vatikans, George Pell, als bisher ranghöchster katholischer Geistlicher wegen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen in Australien verurteilt worden war.