Die Eismasse der Schweizer Gletscher ist im Hitzesommer massiv geschrumpft. Insgesamt hätten die etwa 1.500 Gletscher im Vergleich zum vergangenem September 1,4 Milliarden Kubikmeter oder 2,5 Prozent Eis verloren, berichtete die Akademie der Wissenschaften Schweiz am Dienstag.

Nur der sehr schneereiche Winter habe eine noch dramatischere Entwicklung verhindert. Insgesamt hätten die Gletscher in zehn Jahren ein Fünftel ihres Volumes verloren.

Die Entwicklung sei bemerkenswert, weil nach dem vergangenen Winter teils Rekord-Schneehöhen gemessen worden waren, so die Akademie. Im Kanton Wallis hätten die Gletscher etwa zu Beginn der Schmelzperiode bis zu 70 Prozent mehr Schnee gehabt als im Durchschnitt vergangener Jahre. In manchen Tälern sei so viel Schnee gefallen wie nur alle 70 Jahre zu erwarten sei. Bis Ende März habe oberhalb von 2.000 Metern noch bis zu doppelt so viel Schnee gelegen wie in früheren Jahren zu dieser Jahreszeit.

Das Sommerhalbjahr von April bis September sei mit Abstand das wärmste seit Beginn der Messungen Mitte des 19. Jahrhunderts gewesen, schreibt die Akademie. Auf dem 2540 Meter hohen Weissfluhjoch sei die Temperatur in den Sommermonaten etwa an 87 Prozent der Tage nie unter die Null-Grad-Marke gefallen.