Drei Stunden lang haben am Montag Vertreter von Greenpeace und Wiener Linien entlang von U-Bahn- und Straßenbahn-Strecken auf die Suche nach Abfall gemacht. Das Ergebnis: Zwölf 60-Liter-Säcke wurden gefüllt, sechs ausschließlich mit Plastik. Die Aktion war Teil einer globalen Kampagne gegen Wegwerfplastik, die das Ziel hat, den größten Plastikverschmutzer unter den Konzernen zu finden.

Das zeigt, dass Wegwerfplastik in der Stadt allgegenwärtig ist, zog die NGO am Dienstag in einer Aussendung Bilanz und rief die österreichische Bevölkerung auf, eigene Aufräum- und Zählaktionen zu veranstalten. "Doch die Straßen und Parks zu reinigen, reicht nicht aus. Daher schaut Greenpeace genau, von welchen Konzernen das meiste Plastik stammt. Nur so können wir das Problem an der Quelle stoppen und die größten Plastikverschmutzer zur Verantwortung ziehen", sagte Greenpeace-Geschäftsführer Alexander Egit.

Mehr als 50 Millionen Liter Müll

Aufgeräumt wurde gestern rund um den Margarethengürtel, zwischen Schottenring und Spittelau sowie rund um den Reumannplatz und Kagran - Plätze, die anlässlich der Aufräumaktion nicht von der MA 48 gereinigt wurden. "Allein in den Öffis fallen pro Jahr rund 54 Millionen Liter Müll an. Der eingesammelte Müll wird insgesamt immer mehr.

Nach der Aufräumaktion hat die NGO den gesammelten Plastikmüll Konzern-Marken zugeordnet. Solche Müllsammelaktionen mit anschließender Auszählung führt Greenpeace in den kommenden Wochen auf insgesamt fünf Kontinenten, darunter Europa, Asien und Amerika, durch. Die gesamten Ergebnisse werden in den kommenden Wochen veröffentlicht.

"Break free from Plastik"

Mit dem Start der internationalen Greenpeace-Kampagne "Break free from Plastic" will die NGO auf das weltweite Problem von Plastikmüll an Land und im Meer aufmerksam. Pro Jahr landen weltweit bis zu 12,2 Millionen Tonnen Plastikmüll in den Ozeanen, eine Masse, die eine Million Müllwägen füllen würde. Die Folgen für Meereslebewesen wie Fische, Schildkröten und Wale sind gravierend, schrieb Greenpeace. Sie verheddern sich nicht nur im Müll und sterben, sondern essen das Plastik sogar, weil sie es mit Nahrung verwechseln. Und über die Nahrungskette landet das Plastik schließlich wiederum auf unseren Tellern. "Was sich bei uns in Wien in sechs Säcken an Wegwerfplastik niederschlägt, ist nichts im Vergleich zur Plastikseuche, die andere Länder, wie etwa Philippinen oder Indonesien schlichtweg befällt", sagte Egit. Daher müsse man jetzt die Konzerne finden, die für diese Vermüllung verantwortlich sind.

Weitere Informationen zur Müllsammel-Kampagne:https://plastik.greenpeace.at/breakfreefromplastics

Der Link zur globalen Kampagne:
https://www.breakfreefromplastic.org/brandauditsignup