Die deutsche Hilfsorganisation Mission Lifeline, dessen Schiff mit rund 230 Migranten an Bord auf dem Mittelmeer blockiert ist, hat Frankreich und Spanien um Hilfe gebeten. Das Schreiben an Spanien sei ohne Antwort geblieben, jetzt werde die Organisation auch Frankreich um die Aufnahme der Migranten bitten, so Axel Steier, Sprecher von Lifeline, laut italienischen Medien am Montag.

Lifeline liegt derzeit vor Malta

Die Organisation hofft, dass Spanien, das vergangene Woche bereits die Migranten an Bord des Rettungsschiffes "Aquarius" aufgenommen hatte, auch den Menschen an Bord der "Lifeline" helfen könnte. Die Situation an Bord sei auch wegen Mangels an Lebensmitteln problematisch, meinte Steier. In der Nähe von Malta wartet die Besatzung der "Lifeline" auf ein Ja aus einem europäischen Land, anlegen zu dürfen. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP fügte Steier hinzu, dass die "Lifeline" "vor einem entwickelten Land liegt" und Europa zusehe, "wie die Leute auf dem Boot dahin vegetieren".

Die meisten Migranten versuchen, über das Mittelmeer nach Italien zu gelangen. Sie setzen ihre Hoffnung auch darauf, von Schiffen internationaler Hilfsorganisationen aufgenommen werden. Italiens Innenminister Matteo Salvini kündigte zudem an, keine Schiffe von Hilfsorganisationen mit Migranten mehr in italienische Häfen zu lassen. Die Behörden werfen den Helfern vor, die Menschen schon in den Küstengewässern Libyens aufzunehmen und damit den kriminellen Schleppern in die Hände zu spielen.