In Hannover haben Unbekannte in der Nacht auf Dienstag einen Brandanschlag auf zwei türkische Geschäfte verübt. Wie die Polizei in der niedersächsischen Stadt mitteilte, bemerkten Zeugen die Brandsätze an der Außenfassade und traten sie aus, bevor sich Feuer entwickelte. Auf dem Gehweg fanden Ermittler einen Zettel mit dem handgeschriebenen Text "G.L. Afrin".

Afrin ist der Name einer von Kurden bewohnten Stadt in Nordsyrien, gegen die sich derzeit eine Offensive der türkischen Armee richtet. Der Militäreinsatz sorgt für erhebliche neue Spannungen zwischen Türken und Kurden.

In Deutschland hatte es in den vergangenen Tagen bereits mehrere Brandanschläge auf Moscheen und andere türkische Einrichtungen in mehreren Bundesländern gegeben. Zumindest in zwei Fällen in Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein gehen die Ermittler nach eigenen Angaben davon aus, dass die Täter dabei aus den Reihen extremistischer Kurden kommen. Außerdem gab es in vielen Städten Demonstrationen.

Von den Anschlag in Hannover betroffen waren ein Kiosk und ein Handyladen. Zwei in einem Auto vorbeifahrende Zeugen beobachteten die dunkel gekleideten Täter und den Feuerschein. Diese entfernten sich, eine Fahndung der Polizei blieb erfolglos. Die Zeugen traten zwei kleinere Feuer aus, die Feuerwehr löschte dann das qualmende Vordach der in eine Ladenzeile integrierten Geschäfte ab.

Zuvor hatten die Täter nach Angaben der Ermittler offenbar versucht, das Sicherheitsglas der Schaufensterscheiben einzuwerfen. Dieses hielt den Attacken allerdings stand.