13 Lastwagen mit Lebensmitteln für 12.000 notleidende Menschen trafen am Freitag in der Stadt Douma ein, wie eine Sprecherin des UNO-Nothilfebüros OCHA erklärte. Allerdings beklagte die UNO, Beschuss habe die Hilfslieferung bedroht.

Trotz Sicherheitsbeteuerungen der Konfliktparteien, darunter auch Russlands, sei die Gegend um Douma weiter beschossen worden. Wer dafür die Verantwortung trug, blieb zunächst unklar.

Erste Lieferung seit Wochen

OCHA zufolge brachte der Konvoi der Vereinten Nationen, des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) und des Syrischen Roten Halbmondes Hilfsgüter, die am vergangenen Montag nicht hatten abgeladen werden können. Die erste Lieferung Anfang der Woche musste wegen der heftigen Kämpfe um das Rebellengebiet abgebrochen werden. Viele medizinische Güter hatten zuvor auf Druck der syrischen Regierung aus der Lieferung genommen werden müssen.

Ost-Ghouta vor den Toren der Hauptstadt Damaskus gehört zu den letzten Gebieten in Syrien, die noch von Rebellen kontrolliert werden. Die Region erlebt seit Mitte Februar die schwerste Angriffswelle der Regierung seit Beginn des Bürgerkriegs vor fast sieben Jahren. Aktivisten zufolge konnten die Armee und Verbündete mittlerweile mehr als die Hälfte des bisherigen Rebellengebietes einnehmen.

Rund 400.000 Menschen sind in Ost-Ghouta eingeschlossen. Die humanitäre Lage ist katastrophal. Es fehlt an Nahrung, Trinkwasser, Medikamenten, medizinischen Gütern und Strom. Seit Beginn der Offensive vor gut drei Wochen sind Ärzte ohne Grenzen zufolge mehr als 1.000 Menschen in dem Gebiet getötet worden.

Das UNO-Kinderhilfswerk (UNICEF) forderte die Konfliktparteien auf, Hilfslieferungen für Ost-Ghouta zu ermöglichen. "Wir brauchen endlich eine Waffenruhe, die diesen Namen verdient", sagte der UNICEF-Regionaldirektor für Nahost und Nordafrika, Geert Cappelaere, in Amman. "Wie soll unser medizinisches Personal dort arbeiten, wenn Konfliktparteien medizinische Güter aus den Konvois entfernen?" Nach Angaben von UNICEF sind inzwischen 40 Prozent der rund 200.000 Kinder in dem umkämpften Gebiet chronisch unterernährt.

Eine vom UNO-Sicherheitsrat geforderte 30-tägige Waffenruhe für ganz Syrien ist in Ost-Ghouta ohne Wirkung geblieben. Die Gewalt geht jedoch während einer von Russland angeordneten täglichen fünfstündigen Feuerpause zurück. Hilfsorganisationen beklagen allerdings, die Zeit reiche für Lieferungen nicht aus. Russland ist einer der wichtigsten Verbündeten der syrischen Regierung.