"Zuerst der Doktor, jetzt der Hase": Die britischen Medien bringen das aktuelle PR-Desaster von United Airlines auf den Punkt. Simon, ein preisgekrönter Riesenhase, ist auf einem Flug in die USA an Bord verendet. Seine Besitzerin Annette Edwards ausStoulton in Worcester ist am Boden zerstört und erhebt schwere Vorwürfe.

Edwards war mit dem Riesenhasen vom Londoner Flughafen Heathrow gestartet. Bei der Ankunft in Chicago bemerkte die Crew, dass Simon im Frachtraum verendet  ist. "Drei Stunden vor Abflug wurde er noch einmal tiermedizinisch durchgecheckt und er war fit", erzählt die Züchterin der "Sun". Die Todesursache ist noch unklar.

Fall wird untersucht

Die Fluggesellschaft United Airlines erklärte, die sei "betrübt" über das plötzliche Ableben des Riesenkaninchens. "Die Sicherheit und das Wohlergehen aller Tiere, die mit uns reisen, ist von allergrößter Wichtigkeit für United Airlines und unser PetSafe-Team", erklärte die Fluggesellschaft. Die Angelegenheit werde untersucht.

Nach Angaben des US-Verkehrsministeriums starben bei den 17 wichtigsten Fluggesellschaften des Landes 2015 insgesamt 35 Tiere während des Lufttransports. Allein neun tote Tiere wurden bei United Airlines gezählt - das war die höchste Zahl. Die Airline transportierte 2015 mehr als 97.000 Tiere

Vorfall in Chicago sorgte weltweit für Empörung

Der neuerliche Fall macht United Airlines zu schaffen, denn es kommt zu einem schlechten Zeitpunkt an die Öffentlichkeit. Erst vor kurzem wurde ein 69-jähriger Arzt aus einer überbuchten Maschine geworfen. Der Passagier David Dao will nun die Airline verklagen.

Dao erlitt nach Angaben seines Anwalts eine Gehirnerschütterung. Außerdem seien ihm die Nase gebrochen und die Nebenhöhlen verletzt worden. Auch habe sein Mandant zwei Vorderzähne verloren.

Auf im Internet kursierenden Handyvideos von Mitreisenden ist zu sehen, dass Dao mit dem Kopf gegen eine Sitzlehne stößt, als ein Polizist ihn von seinem Sitz zerrt. Der blutende und schreiende Mann wird dann durch den Gang zum Ausstieg geschleift, auch die anderen Insassen reagieren schockiert.

Das Unternehmen kündigte an, allen Passagieren eine Entschädigung zu zahlen, die an Bord der Maschine gewesen waren. Sogar die Aktie von United Airlines rutschte ab - da war noch keine Rede von Riesenhase "Simon".