Die spanische Polizei hat mit Europol und Interpol einen internationalen Pädophilenring zerschlagen. Die Mitglieder hätten über WhatsApp-Gruppen und Darknet-Plattformen im Internet Kinderpornografie ausgetauscht, teilten Ermittler am Dienstag in Madrid mit. Österreichische Polizeibehörden waren nicht beteiligt.

Im Rahmen der Ermittlungen seien 96 solcher Gruppen beobachtet und analysiert worden. Das sichergestellte Material sei "extrem erniedrigend" und "übermäßig brutal" gewesen. Die Opfer seien zum Teil noch Babys gewesen, die ältesten Kinder waren acht Jahre alt.

Insgesamt seien 39 Verdächtige festgenommen worden, darunter 17 in Spanien, sechs in Kolumbien, vier in Italien und zwei in Deutschland. Weitere an der "Operation Tantalio" beteiligte Länder waren laut Europol Argentinien, Bolivien, Chile, Costa Rica, Ecuador, El Salvador, Guatemala, Italien, Mexiko, Paraguay, Peru und Portugal. In Österreich gab es laut Bundeskriminalamtssprecher Vincenz Kriegs-Au weder Festnahmen, noch wurden Beschuldigte ausgeforscht.

Hunderte Datenträger sichergestellt

Die Ermittler stellten laut spanischer Polizei Hunderte Datenträger mit kinderpornografischen Aufnahmen sicher. Die spanische Polizei begann ihre Untersuchung Mitte 2016 und konzentrierte sich zuerst auf ein Anonymisierungsnetzwerk, mit dessen Hilfe User unerkannt im Netz surfen können. Bald stießen sie auf Verbindungen zu privaten WhatsApp-Gruppen. Gegen insgesamt 25 solcher Gruppierungen wird aktuell noch ermittelt. Die Operation wurde von der "Joint Cybercrime Action Taskforce" koordiniert, die 2014 unter dem Dach von Europol gegründet worden war.