Margarete Affenzeller, "Der Standard"

Peter Simonischek gehörte zu jenen eher raren Schauspielern, die sich auch selber gern ins Parkett begeben, um denen auf der Bühne zuzusehen und damit den Kolleginnen und Kollegen Respekt zu zollen. Ein schöner Zug. Scheu vor dem Publikum war dem Darsteller ganz und gar nicht eigen. Die Menschen flogen ihm zu bis zum Rand des Sitzplatzes, viele winkten, er winkte zurück. Und die Simonischek-Winkhand war imposant wie seine gesamte Erscheinung. Manch ein Darsteller erscheint, einmal von der Bühne herabgestiegen, kleiner als erwartet. Simonischek wirkte immer groß.

Judith Hecht, "Die Presse"

Wandlungsfähig war dieser Vielarbeiter, dem es immer darum ging, in die Seele seiner Figuren zu kriechen (...). Immer hat Peter Simonischek versucht, die Menschen in ihrer Widersprüchlichkeit, in ihrer Zerrissenheit zu zeigen, ohne über sie zu richten.

Guido Tartarotti und Alexandra Seibel, "Kurier"

Vom Spaß an seinem Beruf sprach er oft in seinen Interviews. Er gab auch offen zu, dass ihn gute Kritiken ebenso freuen wie der Applaus des Publikums (...). Trotz seiner Filmerfolge galt Peter Simonischeks erste Liebe dem Theater: Ihm war es "ein Fest des Augenblicks".

Simon Strauß, "Frankfurter Allgemeine"

Ja, Peter Simonischek hatte ein langes und erfülltes Darstellerleben, bevor ihn sein Auftritt als schräger Antiheldenpapa in Maren Ades "Toni Erdmann" mit einem Schlag international bekannt machte. An der Seite von Sandra Hüller gab er einen von seiner Tochter achtlos zurückgelassenen Vater, der sich mit allen Mitteln in ihr Leben zurückspielen will – auch wenn das bedeutet, sich eine Frontalprothese mit gelben und schiefen Zähnen in den Mund zu setzen.

Stefan Grissemann, "profil"

Mit grundlegender Ironie aber blickte der gebürtige Grazer, aufgewachsen in der Oststeiermark und im Lavanttal, auf seinen Beruf: Die tägliche Routine etwa, die er am Theater zu praktizieren hatte (20 Jahre lang wirkte er im Ensemble der Berliner Schaubühne, 24 weitere in jenem des Burgtheaters), weise "fatale Ähnlichkeiten mit der eines Beamten auf", erklärte Simonischek 2018 in einem "profil"-Interview.

Petra Paterno, "Wiener Zeitung"

Er gehörte zu jenen facettenreichen Verwandlungskünstlern, die auf der Bühne wie auf der Filmleinwand gleichermaßen brillierten. Simonischek verstand es, einem die Figuren nahezubringen – wenn es sein musste mit großer Geste, etwa als "Jedermann" vor dem Salzburger Dom, oder mit allerfeinsten Nuancen wie als Toni Erdmann in Maren Ades gleichnamigem Film. Stets verlieh er seinen Figuren den ihm eigenen Charme, gepaart mit Witz und Esprit. Ein Grandseigneur von Format – eine mittlerweile dünn besetzte Kategorie.

Peter Helling, Norddeutscher Rundfunk

Peter Simonischek war aber nicht nur ein Filmstar, sondern vor allem ein Gigant auf der Bühne. Mehr als 20 Jahre war er festes Mitglied im Ensemble des Wiener Burgtheaters, zuvor schon lange Jahre an der Berliner Schaubühne. Mit seinen schlohweißen Haaren gilt er als Paradebesetzung von Patriarchen und Vaterfiguren. Peter Simonischek spielt sie nicht, er verkörpert sie.