Nur zur Einordnung: Seat ist ob der letzten Erfolge nicht größenwahnsinnig geworden. Dass man mit Cupra heute eine neue Marke in der 300-PS-Benzinbrüder-Liga aufbaut und ihr eine Art Superheldenlogo verpasst, hat nichts mit Selbstüberschätzung zu tun, sondern mit Kalkül. Die Spanier wollen mit High-end-Produkten aufs Radar jener kommen, deren Horizont Seat nicht erfasst hat. Dass letztlich ein Auto wie der Cupra Ateca herausgekommen ist, wirkt wie eine Lieblingserklärung ans Auto selbst. In Zeiten, die von Diskussionen über E-Mobilität und autonomen Autos überschwemmt werden.

Natürlich findet man verschrobene Details. Etwa, dass der SUV etwas tiefergelegt wurde. Dagegen stehen: Hightech-Komponenten, ein bäriger 300-PS-Motor, das feine Siebengang-DSG, das Adaptivfahrwerk und ein Allrad, der die Kurve richtig schön kratzen kann. Die Lenkung ist exzellent, das Auto klar in der Rückmeldung. Wer jetzt trotzdem noch einen Cuvée auf Basis des Ateca im Sinn hat, den müssen wir enttäuschen. Cupra, das ist Charakter. Beeindruckend, wie man das Fahrwerk in die Fahrmodi aufspreizen konnte. Der Scharfmacher „Cupra“ und der Langstreckenmodus „Normal“ fahren spürbar getrennte Wege.

Der Spaß in den Bergstraßen um Turin - Systeme auf scharf gestellt - hätte in diesem SUV (die Pasta muss ja auch irgendwo untergebracht werden) nie aufhören dürfen. Der Cupra, ein Himmelsstürmer, nicht nur auf dem Weg zum Turiner Planetarium.

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