Als der Evoque vor sieben Jahren auf den Markt kam, staunte die Welt nicht schlecht. Der kleine Range Rover lockte mit seinem unverkennbaren Design Kunden in die Schauräume der Briten, die bisher noch nicht einmal wussten, wo der nächste Land-Rover-Händler ist. Ob die Neuauflage diesen Volltreffer wiederholen kann – man darf gespannt sein.

Beim Design hat sich der Range Rover etwas von seinem großen Cousin, dem Discovery, abgeschaut. Seine vielen Kanten sind glatten Flächen gewichen, trotzdem erkennt man ihn sofort wieder. Keck ist der Blick aus den schmalen LED-Scheinwerfern, die ausfahrbaren Türgriffe sind jetzt bündig in den Türen verborgen.

Auch im Interieur haben einfache Linien und das Infotainment-System „Touch Pro Duo“ mit zwei Touchscreens das Sagen. Als erstes Modell seiner Klasse hat der Evoque einen „smarten“ Innenspiegel, der sich auf Wunsch in einen hochauflösenden Video-Bildschirm verwandelt. Falls Passagiere oder große Gegenstände die rückwärtige Sicht behindern, genügt ein Knopfdruck an der Unterseite des Innenspiegels und die Ansicht wechselt zum Bild der am Dach montierten, nach hinten gerichteten Kamera.

Mit der Neuauflage hat der Evoque die Abmessungen seiner Grundfläche praktisch nicht verändert, aber es entfällt mehr von der Gesamtlänge von 4,37 Metern auf den Radstand. Das bedeutet mehr Platz für alles, wie zum Beispiel im Handschuhfach und der Ablage in der Mittelkonsole. Auf 591 Liter wächst das Volumen des Kofferraums, in den man durch eine breitere Heckklappe einlädt. Für größere Transportaufgaben lässt sich die im Verhältnis 40:20:40 geteilte Rückbank umklappen – das macht dann 1383 Liter Stauraum.

Die neue technische Plattform kann mit elektrischen Antrieben kombiniert werden: Zum Marktstart wird das SUV als Mild-Hybrid verfügbar sein. Das 48-Volt-System wird mit allen Vierzylindern (abgesehen vom Einstiegsmodell mit 2WD-Antrieb und manuellem Getriebe), egal ob Benziner oder Diesel kombiniert. Im kommenden Jahr folgt ein ausgewachsener Plug-in-Hybrid und – nein, das ist kein Scherz – ein Dreizylinder-Benziner. Allradantrieb ist bei einem Range Rover natürlich auch zu haben – neben einer Wattiefe von 600 Millimetern, übrigens.

Eine Weltneuheit hätten wir noch: Hinter dem Namen „Clear Sight Ground View“ verbirgt sich eine Technologie, die die Motorhaube gewissermaßen durchsichtig macht. Denn dank Kamerabildern erhält der Fahrer auf dem oberen Touchscreen am Armaturenbrett einen 180-Grad-Blick unter den Vorderwagen. So verlieren enge Parklücken und hohe Bordsteine ebenso ihren Schrecken wie anspruchsvolles Gelände.

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