Papst Franziskus hat es gut: Der Heilige Vater bekam kürzlich von Opel im Vatikan einen Ampera-e ausgehändigt. Für Tausende Kunden in Europa heißt es dagegen warten: Das erste schlanke Kontingent des in den USA gebauten Opel-Elektrikers wird heuer auf Norwegen, Deutschland, die Niederlande und die Schweiz aufgeteilt, Österreich soll frühestens Ende 2018 bedient werden.

Das Interesse am ersten vollelektrischen Opel ist groß. Rühmen sich die Deutschen doch damit, den Reichweiten-Champion zu haben. der bis zu 500 Kilometer weit mit einer Stromladung fahren soll. Und dabei nur die Hälfe eines Tesla kostet.

Wir haben uns das in der Praxis angeschaut. Summten durch Wien, flanierten am Neusiedler See und nahmen auf dem Weg zurück die Südautobahn. Nach 200 Kilometern hatten wir die Hälfte des Stromvorrats aufgebraucht und der Bordcomputer stellte uns bei anhaltend moderater Fahrweise noch 243 Kilometer in Aussicht.

Fazit: Der 204 PS starke E-Opel hält, was er verspricht. Der Riesen-Akku im Unterboden macht es möglich. Im Fahrbetrieb gibt der elektrische Viertürer keine Rätsel auf. Die beiden Fahrmodi D (Drive) und L (Low) sind klar, zieht man links am Lenkrad-Paddel, wird Energie zurückgewonnen. Im Stadtverkehr freundet man sich schnell mit dem L-Modus an, der das Schleppmoment so erhöht, dass kaum noch gebremst werden muss.

Spaß machen aber ebenso die Sprints, wenn es mit 390 Newtonmetern ansatzlos zur nächsten Ampel geht. Was bei steter lustvoller Wiederholung freilich Reichweite kostet. Geht der Saft zu Ende, reichen 30 Minuten an einer Schnellladestation, um die Batterie für 150 Kilometer aufzuladen. Für eine volle Ladung an einer Haushaltssteckdose sind zwölf Stunden einzukalkulieren.

Einen Preis für Österreich gibt es noch nicht. Man darf sich an Deutschland orientieren, wo es ab 34.950 Euro (inklusive Förderung) an die Dose geht.