„Weniger Geld macht innovativ“, beschreibt Erwin Petz die Kreativquelle des Skigebiets Riesneralm. Petz ist dessen Geschäftsführer und seit der Übernahme durch Gemeinde und private Investoren so etwas wie „Mastermind“ und treibende Kraft des Unternehmens. Mit drei Liften werden im Winter dank einer ausgeklügelten Anlage insgesamt 32 Kilometer Pisten und ein eigenes „Kinderskigebiet“ auf fünf Hektar im Talbereich mit fünf kleinen und kindergerechten Liften betrieben. Letzteres ist österreichweit erstes derartiges Angebot.

Energieautark

Das eigentliche Alleinstellungsmerkmal ist aber die Energieversorgung des Skigebiets. Der Strom und das Wasser für die Schneeproduktion kommen aus dem eigenen Wasserkraftwerk. Fünf Millionen Euro wurden in die Anlage investiert. „Wir sind europaweit das einzige Skigebiet, in dem die Beschneiungsanlage direkt an das Wasserkraftwerk angeschlossen ist“, ist Petz stolz. Damit hat man sich nicht nur den Bau eines großen Speicherteichs am Berg erspart, die Investition in die Energieautarkie hat sich auch angesichts der massiv gestiegenen Preise am Markt gelohnt. Als Nebeneffekt hat man sich zum Stromproduzenten weiterentwickelt, da deutlich mehr produziert als verbraucht wird.

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„Herr im eigenen Haus“ ist man auch am Skiberg geblieben. Neben den Liften wird auch die Gastronomie selbst betrieben. Diese Selbstverwaltung schafft Unabhängigkeit, die sich auch in einer Tarifgestaltung widerspiegelt, die die großen Preissprünge der großen Mitbewerber bewusst nicht mitmacht. „Wir haben die Verantwortung, dass Skifahren leistbar bleiben muss“, sagt Petz.

Auch im Sommer setzt man auf Außergewöhnliches abseits teurer Installationen. Gleich neben der Sonnenterrasse der Bergstation auf 1820 Metern steht Österreichs wohl höchstgelegenes Freibadbecken. Die Lawinenverbauungen dienen als Kunstgalerie und bei der Mittelstation gibt es einen neuen „Kegelstadl“. „Wir haben das richtige Paket im Angebot“, ist Petz überzeugt.