Viele Gartenbesitzer können von steinreichen geologischen Geschenken ein Lied singen und träumen von einem Garten mit humoser Lehmerde, in der alles gedeiht. Alles? Nein! Manche Pflanzen lieben es, auf steinreichen Böden zu wachsen. Schwere und feuchte Erde ist für viele Gewächse aus dem Süden der sichere „Winter“-Tod.

Machen Sie ein Experiment: Ein Pflanzbeet gut 80 Zentimeter tief ausheben und mit Schutt auffüllen. Anschließend mit Vlies abdecken, damit das spätere Substrat nicht weggeschwemmt wird. Darauf kommt eine 15 Zentimeter hohe Schicht Splitt, die mit einem geringen Anteil an Gartenerde vermischt wird.  Dann geht es ans Pflanzen – mit Gästen aus dem Süden: Majoran, Currykraut, Thymian, in den buntesten und würzigsten Sorten. Dazu Rosmarin, der in milden Gegenden in solch einem Boden auch im Freien den Winter überlebt. Und dazu noch einige besonders empfindliche Stauden wie das Spanische Gänseblümchen (Erigeron karvinskianus). Sie alle kommen an anderen Stellen im Garten kaum gut über den Winter. Südländer vertragen sehr wohl Kälte, was sie jedoch ganz und gar nicht mögen, ist Staunässe im Winter.

Landschaften anlegen

Interessant ist auch eine ganze Trockenbeet-„Landschaft“. Entlang eines Bachlaufs wollte ich zeigen, dass trockene und feuchte Lebensbereiche direkt nebeneinanderliegen können. Eine gelungene Probe ergab sich mit sich der Astilbe, die in reinem Kies und Schotter blüht. Keinesfalls sollte man aber die in Mode gekommenen Schotterwüsten, die ein trostloses Bild in Grau abliefern, mit solchen „echten“, naturhaften Kiesgärten verwechseln.

Sieben Schritte zum steinreichen Garten

  1. Trockenbeete in die volle Sonne. Das garantiert einen idealen Start. Aber es gibt auch Trockenbeete, die im totalen Schatten liegen. So ist die Natur.
  2. Steine unter der Erde. Nicht der Kies, der auf den Beeten liegt, garantiert den Erfolg, sondern das durchlässige Schottermaterial im Untergrund.
  3. Beete als Hügel. Bei einem sehr feuchten, verdichteten Boden kann das bloße Ausfüllen einer Grube mit Schotter zum unterirdischen Teich führen. Errichten Sie mit Hohlkammerziegeln kleine Hügel, die Sie mit Vlies und Splitt abdecken.
  4. Sauer oder alkalisch. Die Natur ist wählerisch und es klingt kompliziert. Wer sich an solche Spezialbeete heranwagt, sollte bedenken: Es gibt auch hier trockenheitsliebende Pflanzen, die Kalk mögen, und solche, die Kalk meiden.
  5. Neue Frostfestigkeit. Es ist erstaunlich, aber im richtigen Boden überstehen Lavendel, Spornblume oder sogar Rosmarin eisigste Winter. Nicht die Kälte macht zu schaffen, sondern die Staunässe.
  6. Düngen nicht vergessen. Selbst Hungerkünstler wollen ab und zu ein wenig Futter. Verwenden Sie dafür Kompost, gemischt mit Splitt und etwas Hornspänen. Das reicht.
  7. Ungestüme Gäste. So manche Trockenbeetbewohner, zum Beispiel die Spornblume, zeigen, wie gut es ihnen gefällt, und säen sich enorm aus. Da heißt es beherzt eingreifen.