Peter Korn ist der Star unter den schwedischen Staudengärtnern. Sein Schaugarten, ein paar Kilometer außerhalb von Göteborg gelegen, ist ein Beispiel, dass sich auch heutzutage im Gartenbau immer wieder revolutionäre Entdeckungen ergeben.

Der schwedische grüne Daumen hat auf einigen Tausend Quadratmetern einen Steingarten angelegt, in dem die Pflanzen ausschließlich in Sand gepflanzt werden. Das System scheint perfekt zu funktionieren, denn der Garten ist eine Pracht und die Pflanzen stehen so gesund und kräftig in den Beeten, dass man glatt neidig werden könnte. Und: Es wird hier weder gegossen noch gibt es große Probleme mit Unkraut.
Hier die sieben Tricks des „Sand-Gärtners“ aus Schweden:

Den Humus entfernen. Das Prinzip dieses Gärtners folgt dem Umstand, dass die Pflanzen Wasser und Nährstoffe suchen. Daher wird großflächig die oberste Humusschicht abgetragen. Aber bitte nicht bloß für ein Pflanzloch, das würde sonst nur den „Blumenvasen-Effekt“ ergeben. Den Boden darunter lockern.

Sand auftragen. Exakt 30 Zentimeter sollen es sein. Nicht irgendein Sand kann verwendet werden, sondern einer mit Korngröße von 0 bis 0,8 Millimeter. Das Wichtigste dabei: Die Feinteile dürfen nicht verkleben. Man darf also mit der Masse keinen Sandkuchen machen können.
3.Wurzeln auswaschen. Für traditionelle Gärtner ist das vermutlich die größte Überraschung: Die Pflanzen, die man in das Sandbeet setzen will, werden aus dem Topf genommen, die Erde schüttelt man kräftig aus. Danach werden die Wurzeln ausgewaschen, so verbinden sie sich rasch mit dem Substrat.

Stöcke teilen. Je kleiner die Pflanzenteile sind, desto schneller wachsen sie an. Ein in voller Blüte stehender Salbei (z. B. Salvia nemorosa) wird auf sechs bis acht Teile geteilt. Selbst einzelne Äste mit nur ein paar Wurzeln würden anwachsen, garantiert Peter Korn: „Einige Wochen lassen sie die Köpfe hängen, doch dann starten die Pflanzen durch!“

Einmal angießen. Gegossen wird nur am Beginn, da werden die Wurzeln eingeschlämmt. Danach ist die Pflanze für die nächste Zeit sich selbst überlassen. Das Areal des schwedischen „Sandgärtners“ liegt in einer Gegend mit etwa 1400 Millimeter Jahresniederschlag. Der Sand hält über Wochen die Feuchtigkeit, nur die oberste Schicht trocknet rasch aus. Somit gibt es auch praktisch kein Unkraut.

Im Herbst alles entfernen. Die wichtigste Maßnahme für den Staudengärtner ist das Entfernen aller Pflanzenteile und jeglichen Laubes, damit sich keine Humusschicht bilden kann. Er verwendet dafür einen Laubbläser. Wenn man das nicht macht, wirken die Humusteile wie ein Dach und würden das Beet rasch austrocknen lassen.

Sieben Jahre. Nach diesem Zeitraum wird die oberste Schicht abtragen, denn Moos und Flechten, aber auch Staub und Pollen haben über die Jahre hinweg eine zwei bis drei Zentimeter dicke Schicht gebildet. Sie wirkt wie Humus und saugt das Wasser aus dem Boden. Daher wird dieser verschmutzte Sand entfernt und neuer aufgetragen. So trocknet die oberste Schicht wieder ab und angeflogene Unkrautsamen haben keine Chance, in dem trockenen Sand zu keimen.

„Sandgärtner“ Peter Korn aus Eskilsby östlich von Göteborg
„Sandgärtner“ Peter Korn aus Eskilsby östlich von Göteborg © KK

Eine fantastische Gartenwelt im Norden