
Wer viel erlebt hat, hat auch viele Geschichten zu erzählen. Das gilt auch für den Grazer Altbau, der frisch revitalisiert im Herzen der Stadt entdeckt werden will. Seit ungefähr 1600 ist das Gebäude Teil des Stadtbilds – und das in den unterschiedlichsten Funktionen.
Wer hier die Eindrücke auf sich wirken lässt, kann beinahe Düfte und Klänge aus der Vergangenheit wahrnehmen: Bis in die 1850er-Jahre war das Haus Teil eines Klosters. Dann bekam es eine neue Funktion und beherbergte bis 1960 eine Zwiebackbäckerei. Und in der Nachkriegszeit war teilweise auch eine Milchstube im Gebäude untergebracht.
2018 sollte die Geschichte des Gemäuers eine neue Wendung nehmen: Die Architektin Daniela Reisinger und der Interior-Designer Michael Ernest Schranzer beschlossen, dem Haus eine neue Aufgabe zu geben: Mit Ferienwohnungen ist es nun erneut ein Ort, der viele Geschichten schreiben wird.
Denn das Ziel der beiden kreativen Köpfe war klar: Neues Design mit alten Geschichten verknüpfen. So ist der Tafelparkettboden, der im Rahmen der Arbeiten zum Vorschein kam, in die Raumkonzepte integriert. An verschiedenen Stellen wurden Mauerelemente freigelegt, die das Damals ins Jetzt holen.
Zum Projekt
Der Ziegelmassivbau liegt mitten im Herzen von Graz. 2018 wurde mit der Planung des Projekts begonnen, das dann schließlich im Frühjahr 2020 fertiggestellt wurde. Geheizt wird mit Fernwärme.
Von den zehn Wohnungen im Haus wurden sieben im Rahmen der Revitalisierung renoviert und eingerichtet. Das geschah in Zusammenarbeit zwischen der Architektin Daniela Reisinger (Architektur 64 ZT GmbH) und dem Interior-Designer Michael Ernest Schranzer (Wohnstudio Schranzer).
Und was ist nun ganz neu? „Vor allem die boutiqueartige Innenausstattung“, sagt Schranzer. Er setzte dabei auf Designstücke aus ganz Europa. Diese dürfen auch ruhig ein wenig verspielt sein: So warten Lampen in Form von Gänsen und Tapeten mit auffälligem Muster in den Zimmern. Alles ist so ausgewählt, dass es das Tageslicht im Zimmer verstärkt und trägt.