Über einen neuen Gründerrekord freut man sich in der steirischen Wirtschaftskammer vor dem Hintergrund der aktuellen Zahlen für das erste Halbjahr 2018. Demnach wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 2204 Betriebe (exkl. Personenbetreuer) in der Steiermark neu gegründet – das entspricht einem Plus von 56 Gründungen bzw. von 2,6 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017. Der steirische WK-Präsident Josef Herk spricht von einem "erfreulichen Trend". Die Zahlen würden zeigen, "dass der unternehmerische Grundwasserspiegel in unserem Land kontinuierlich steigt". Ziel müsse es sein, "aus den Gründern von heute die Arbeitgeber von Morgen zu machen“, so Herk. Dafür brauche es aber auch Entlastungen, vor allem im Bereich der Lohnnebenkosten.

Im Schnitt wurden zwischen Anfang Jänner und Ende Juni zwölf Gründungen pro Tag verzeichnet. Der Wert von 2204 Neugründungen ist auch im Vergleich zu den vergangenen Jahren bemerkenswert: 2017 waren es im ersten Halbjahr 2148 Gründungen, vor drei Jahren 1894 und vor sechs Jahren 1730. 

Immer mehr Gründerinnen

Die Detailauswertung zeigt zudem, dass immer mehr Frauen ein Unternehmen gründen. Der Frauenanteil unter den Gründern ist im ersten Halbjahr 2018 nämlich auf 44,5 Prozent gestiegen – im vorangegangenen Jahr lag dieser Wert noch bei 44,1 Prozent.

Wie lange überleben neu gegründete Betriebe in der Steiermark im Durchschnitt? Auch darüber gibt die Gründerstatistik Aufschluss: So bestehen nach einem Jahr noch 93,3 Prozent der Betriebe, nach drei Jahren sind es noch 76,4 Prozent und nach sieben Jahren liegt dieser Wert immerhin bei 55,1 Prozent.

Motive für eine Firmengründung

Der Schritt in die Selbstständigkeit ist für viele Unternehmer zudem mit klaren Motiven verbunden, wie eine aktuelle Umfrage des WKO-Gründerservice zeigt: So wünscht sich die Mehrheit eine flexiblere Zeit- und Lebensgestaltung (69,7 Prozent) sowie die Möglichkeit, sein eigener Chef zu sein (68,8 Prozent). Ebenso häufig finden sich neue berufliche Perspektiven unter den Motiven für eine Unternehmensgründung (60,1). Mehr als jeder zweite Gründer (57,7 Prozent) verwirklicht sich damit aber auch einfach den Traum nach der Eigenständigkeit sowie die erwartete Steigerung des Einkommens (52,8 Prozent).