Einmal im Jahr wird der Grazer Stefaniensaal zur Bühne für die neuen Berufsmeister in der Steiermark. Mehr als 1400 Gäste feierten bei der traditionellen Meisterbriefverleihung die 563 Meister- und Befähigungsprüfungen, die im Vorjahr in der Steiermark abgelegt wurden. „Der Meisterbrief, die höchste Stufe der beruflichen Bildung, ist der Nachweis für Know-how sowie für höchste fachliche und unternehmerische Qualifikation“, betonten WK-Präsident Josef Herk und Hermann Talowski, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk.

„Die Meisterprüfung ist kein Relikt aus dem letzten Jahrhundert, sondern ein Qualitätsnachweis, deswegen ist es auch wichtig, dass die Gewerbeordnung und damit auch die Meisterprüfung erhalten bleibt“, betont Talowski. Herk spricht von der „Krönung der Berufsausbildung“.

Auch heuer wurde ein „Meister des Jahres“ gekürt. Die Wahl erfolgte erstmals über ein Online-Voting, zu dem alle Gäste im Saal aufgerufen wurden. Zur Auswahl stand ein Quartett von absoluten Hochkarätern: Maler-Europameisterin Lisa Janisch (sie hat alle Prüfungen mit Auszeichnung bestanden), Damenkleidermacherin Andrea Kiegerl (sie hat die traditionsreiche Trachtenfirma Pachatz übernommen), Multitalent Michael Trettenbrein (er ist Zimmerer-, Dachdecker- und Spenglermeister) sowie Gernot Pichler, der an sein Architekturstudium auch noch den Tischlermeister angehängt hat.

Mit fast 40 Prozent der Stimmen konnte Lisa Janisch, die bei den EuroSkills 2016 in Göteborg überhaupt zur besten Teilnehmerin Europas gekürt wurde, die Wahl für sich entscheiden. „Mit unserem Handwerk können wir ein Lächeln in die Gesichter der Leute zaubern“, freute sich die selbst über das ganze Gesicht strahlende Janisch. Unter den Gratulanten war auch Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, der die Ehrung der neuen Meister vornahm.