Die EZB wird im Kampf gegen die unerwünscht hohe Inflation laut ihrem Vize-Präsidenten Luis de Guindos ihren Kurs der Zinserhöhungen beibehalten. "Es wird mehr Zinserhöhungen geben", sagte de Guindos am Montag in Madrid. Wann der Erhöhungskurs ende, könne er nicht sagen: "Ich bin absolut ehrlich: Ich weiß es nicht."

Die Europäische Zentralbank (EZB) sei entschlossen, die Inflation zurückzudrängen auf zwei Prozent. Diese Zielmarke strebt sie als optimal für die Wirtschaft im Euro-Raum an. Im November lag die Inflation fünfmal so hoch bei 10,1 Prozent.

Die Euro-Notenbank hob am Donnerstag den Leitzins um 0,50 Prozentpunkte auf nunmehr 2,50 Prozent an. EZB-Präsidentin Christine Lagarde stellte nach dem Zinsbeschluss in ungewöhnlich deutlichen Worten weitere Erhöhungen in Aussicht. Dabei deutete sie für die kommenden Sitzungen weitere Anhebungen um einen halben Prozentpunkt an.

Die EZB plane nicht, ihr mittelfristiges Inflationsziel zu ändern, sagte de Guindos. "Ich kann sagen, dass wir es nicht überarbeiten werden, schon gar nicht, wenn die Inflation bei zehn Prozent liegt." Das würde eine Botschaft aussenden, die zu großer Unsicherheit führen würde, und Zentralbanken seien darauf angewiesen, glaubwürdig zu sein.