In Salzburg ist am Montag ein Konkursverfahren über die Verlassenschaft des Unternehmers Hubert Palfinger eröffnet worden. Der Gründer und frühere Chef der Kranbaufirma Palfinger AG ist am 19. Jänner 2020 verstorben. Wie der Kreditschutzverband von 1870 am Dienstag informierte, belaufen sich die angemeldeten Forderungen auf rund 50 Millionen Euro. Über die Höhe der Aktiva liegen noch keine genauen Informationen vor.

"Eine seriöse Prognose im Hinblick auf eine allfällige Verteilungsquote ist derzeit nicht möglich", hieß es vonseiten des KSV. "Die Werthaltigkeit bzw. Verwertbarkeit des Vermögens wird noch zu prüfen sein." Die Zahl der Gläubiger bezifferte der Kreditschutzverband mit rund 20. Der zum Masseverwalter bestellte Salzburger Rechtsanwalt Christian Schubeck sagte zur APA, dass ein Teil der Forderungen bestritten werde.

Zuerst Passiva deutlich niedriger

Zunächst hätte ein Sanierungsverfahren den Gläubigern eine 20-Prozent-Quote sichern sollen, der Antrag vom 29. April 2021 wurde gestern aber zurückgezogen. Damals war noch von Passiva in der Höhe von 23 bis 33 Millionen Euro die Rede gewesen, denen aber Vermögenswerte in zweistelliger Millionenhöhe gegenüber standen.

Wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) damals berichtete, bestehen zwischen dem Verstorbenen und der Palfinger Privatstiftung diverse Vereinbarungen hinsichtlich einer Freistellung von sämtlichen Haftungen im Zusammenhang mit der insolventen Hubert Palfinger Technologies GmbH (HPT) beziehungsweise Zuwendungen zur Tilgung persönlicher Verbindlichkeiten.

Die auf die Wartung von Schiffsrümpfen und Offshore-Anlagen spezialisierte HPT mit Sitz in Salzburg und einem Werk in Weng bei Admont in der Steiermark war ein rechtlich völlig eigenständiges Unternehmen von Hubert Palfinger und kein Teil der Palfinger AG. Nach seinem Tod wurde über die HPT im Februar 2020 ein Konkursverfahren eröffnet, das noch nicht abgeschlossen ist. Das Unternehmen mit rund 75 Mitarbeitern wurde geschlossen.