Mit dem Abflauen der Krisenstimmung nimmt auch die Solidarität der Österreicher und Österreicherinnen mit der österreichischen Wirtschaft spürbar ab. Sowohl die Förderung regionaler Unternehmen als auch der Einkauf österreichischer Produkte ist inzwischen deutlich weniger wichtig geworden, zeigen zwei Umfragen mit gleichlautenden Fragen der Bank ING.

Während Ende März/Anfang April noch 51 Prozent der Befragten regionale Unternehmen unterstützen und 78 Prozent heimischen Produkten den Vorzug geben wollten, stellen zwei Monate später nur mehr 43 Prozent regionale Unternehmen und 69 Prozent österreichische Produkte in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen.

Während die Zuversicht, die Krise gut zu meistern, unverändert knapp über 70 Prozent liegt, haben die finanziellen Sorgen offenbar abgenommen. Die Bereitschaft sparsamer zu leben fiel von fast 60 auf gut 40 Prozent, auch die Auseinandersetzung mit den Finanzen und die Überlegungen zum Notgroschen fielen deutlich.

Weitere Ergebnisse deuten auf Entspannung im Umgang mit Geld hin:

  • Bei der ersten Befragungswelle gaben 40 Prozent der Österreicher an, dass die Krise negative finanzielle Auswirkungen für sie hätte. Nun sind es weniger, nämlich 36 Prozent.
  • Gleichzeitig setzen sich auch weniger Menschen mit ihrer Finanzsituation auseinander: 46 Prozent vs. 39 Prozent.
  • Auch haben nun weniger als zuvor ihren Notgroschen im Blick: wollten diesem im März noch 52 Prozent mehr Augenmerk schenken, so sind es im Mai gar nur mehr 44 Prozent.
  • Weniger Menschen wollen größere Anschaffungen aufgrund der Krise aufschieben: 43 Prozent vs. 32 Prozent.