Bevor morgen, Donnerstag, das Fifteen Seconds Festival offiziell startet, ging am Mittwochabend im Styria Media Center die "Opening Ceremony" über die Bühne. Alexis Johann (Styria Content Creation / FehrAdvice & Partners) sprach dabei mit Barbara Agus (Times Inc.), Joey Marburger (The Washington Post) und Fergus Bell (Dig Deeper Media).

Zentrales Thema der Diskussion war die Rolle der Medien in einer zunehmend digitalisierten Welt. "Alles ist in Veränderung", stellte Joey Marburger fest. "Und das ist ziemlich aufregend". Wie die Washington Post mit diesem Wandel journalistisch umgeht? "Make real news more real", sei die Strategie, erzählt der US-Amerikaner. Deswegen würde man bei der Post etwa Meinungsartikel noch klarer kennzeichnen und in vier unterschiedliche Kategorien einteilen.

Wie groß der Einfluss von Post-Eigentümer und Amazon-Chef Jeff Bezos ist? "In das Redaktionelle mischt er sich überhaupt nicht ein", ließ Joey Marburger wissen. Aktiv sei der Investor nur in der "Produktentwicklung".    

Und wie geht das Medium eigentlich mit der teils heftigen Kritik von US-Präsident Donald Trump um? Marburger: "Es ist das Beste für unser Geschäft, wenn Donald Trump tweetet, dass wir Fake News verbreiten. Im selben Moment steigt die Anzahl der Abonnenten an."

Über den zunehmenden Einfluss von künstlicher Intelligenz auf das Medienumfeld sprach Barbara Agus: "Wir gehen auf eine Welt zu, die von künstlicher Intelligenz dominiert ist." Eine besondere Rolle werde in dieser Welt China einnehmen. Immerhin sei es jener Staat, der zurzeit am meisten Ressourcen in die Entwicklung künstlicher Intelligenzen stecke. An die Kraft von "Zusammenarbeit als Treiber von Innovation" appelierte indes Fergus Bell.

Was das Fifteen Seconds Festival heuer bietet

Auf das Fifteen Seconds Festival gab die Veranstaltung freilich nur ersten Vorgeschmack, wird sich doch in den kommenden Tagen eine Vielzahl an hochkarätigen Referenten in Graz einfinden. 

Facebooks Virtual-Reality-Chef Josh Higgins, Nike-Kreativdirektor Howard Lichter, Andrew Keen, ein Bestsellerautor und bekannter Silicon-Valley-Kritiker, oder der Harvard-Wissenschaftler Joe Davis. Sie alle sind Teil des Festival, das in Graz zum sechsten Mal über die Bühne geht. Mit dem Ticketverkauf zeigen sich die Veranstalter der Konferenz hochzufrieden: „Ja, wir schaffen die 6000 Gäste und werden damit einen Teilnehmerrekord vermelden können“, heißt es auf Nachfrage. Mit den vier ausgeschilderten Themenfeldern „Business“, „Science“, „Mobility“ und „Technology“ hat sich die einst als Marketingkonferenz gestartete Veranstaltung heuer ja ein neues Antlitz verpasst.