Bei diesem Unternehmen steht Beton für Umweltschutz: Ob für Kanalisationen, Kläranlagen, Ölabscheider, oder für Stützwandsysteme für Wasserschutz und gegen Hangrutschungen. Die SW Umwelttechnik AG, aus der vor 109 Jahren in Klagenfurt gegründeten Stoisser & Wolschner hervorgegangen, profitierte 2018 mit Betonbauteilen besonders auch vom Hoch- und Tiefbaubaubauboom in Ungarn und Rumänien. So erwirtschafteten die 460 Mitarbeiter 77,4 Millionen Euro Umsatz (plus 26,2 Prozent). Das Ergebnis (EBITDA) wurde von 7,1 auf 11,1 Millionen Euro erhöht, der Gewinn nach Steuern wurde sogar vervierfacht auf 4,6 Millionen Euro.
Mit dem Geschäftserfolg des an der Wiener Börse notierten Unternehmens stieg auch der Kurs der Aktie, der vor genau einem Jahr noch unter zehn Euro lag, im ersten Quartal 2019 schon 19 Euro erreichte und gestern bei 18 Euro schloss. Für Vorstand Klaus Einfalt hat "der sichtbare Erfolg 2018 die Kurssteigerung bewirkt. Wir arbeiten stets daran, den Wert des Unternehmens zu steigern."
Den Aktionären, die größten sind die Wolschner Privatstiftung mit 44 Prozent, sowie Bernd Wolschner und die VBG Beteiligungs GmbH der BKS mit je fünf Prozent, winkt eine Erhöhung der Dividende von 10 auf 30 Cent je Aktie.
Klimaschutz und Wasserschutz
Interview: Klaus Einfalt, Vorstand der SW Umwelttechnik AG, über
Beton-Natursteine und nachhaltige Betonforschung.
Umsatz um ein Viertel erhöht, den Gewinn vervierfacht. Was beflügelte 2018 das Geschäft?
KLAUS EINFALT: 2018 ist es uns gelungen, die gute Marktsituation in Osteuropa zu nutzen. In Ungarn herrscht regelrecht ein Bauboom, im Tiefbau und Verkehr sowie im Hochbau und Wohnungsbau, Projekte wie Logistikcenter und Bürogebäude.
In Ungarn stieg der Umsatz um fast ein Drittel auf rund 44 Millionen Euro, in Rumänien um 27 Prozent auf fast 20 Millionen. Das bewirkte auch schon das 2018 eröffnete dritte Werk in Rumänien?
Die Eröffnung des dritten Werkes in Rumänien war 2018 ein Highlight für uns. Die Werke in Ungarn und Rumänien sind gut ausgelastet. Auch die drei österreichischen in Sierning (OÖ), Lienz und Klagenfurt mit zusammen 70 Mitarbeitern. In der gesamten Gruppe stieg die Beschäftigtenzahl von 440 auf 460.
Auch bei abschwächender Konjunktur haben Ungarn und Rumänien Wachstumsquoten über EU-Schnitt. Also gute Aussichten?
2019 sehen wir in Ungarn und Rumänien eine gute konjunkturelle Situation. Bei den Umweltanlagen ist es das EU-Ziel, bis zu 95 Prozent der Bevölkerung an Kanalnetze anzuschließen. In Ungarn haben wir einen Anschlussgrad von 80 Prozent, in Rumänien von rund 50 Prozent. Da gibt es noch langfristig hohes Potenzial für uns.
Was ließ am Heimmarkt Österreich den Umsatz um 12 Prozent auf 12,9 Millionen Euro wachsen?
Hier ist der Umweltbereich der wichtigste Umsatzbringer, also Kanalisation, Senkgruben, Sickerschächte, Mineralölabscheider und Gewässerschutzanlagen. Sehr stark nachgefragt, sowohl von Privaten wie Gemeinden ist als weiteres Produkt unser SW-Recon Stützwandsystem für Hangverbau.
Klimaschutz ist in aller Munde...
...und der hängt auch mit dem Wasserschutz zusammen. Es steigt auch der Bedarf für Wasserschutzanlagen, gegen Hangrutschungen und um Regenwasser besser zu speichern. Wir bauen auch Fischwanderanlagen. In der Forschung beschäftigen wir uns für Nachhaltigkeit mit UHPC, "ultra high performance conrete", also hochfestem Beton für höhere Festigkeit mit weniger Material.
Wie finden Sie Fachkräfte und und gemeinsame Konzernkultur?
Wir machen Traineeprogramme in allen drei Ländern. Wir sind vielsprachig. Mein Vorstandskollege János Vásci ist Ungar. Ich spreche Ungarisch und lerne Rumänisch.