Der Ausverkauf an den Aktienmärkten hat sich am Donnerstag noch beschleunigt. Ängste vor eskalierenden Spannungen zwischen den USA und China lasteten schwer auf den Kursen.

Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag ihren Sinkflug fortgesetzt. Der Leitindex der Eurozone Euro-Stoxx-50 sackte um 3,31 Prozent auf 3.045,94 Punkte ab. Zuletzt stand er im Mai 2016 so tief. Zwischenzeitlich fiel er sogar auf 3.033,78 Punkte. Der DAX in Frankfurt brach um 3,48 Prozent auf 10.810,98 Zähler ein. Es war der größte Tagesverlust seit dem Brexit-Votum in Großbritannien im Juni 2016. Mit einem Minus von gut 16 Prozent seit Jahresbeginn droht dem Leitindex ein tiefrotes Börsenjahr 2018.

Auch die Wiener Börse hat unter den Kurseinbrüchen der internationalen Leitbörsen gelitten und ebenfalls tiefrot geschlossen. Der ATX fiel 99,03 Punkte oder 3,28 Prozent auf 2.917,15 Einheiten und rutschte damit auf sein tiefstes Niveau seit April 2017.

Auch US-Börsen knüpfen an Verluste an

Die US-Börsen haben am Donnerstag im Verlauf ebenfalls weiter schwere Kursverluste verzeichnet. Damit knüpften die New Yorker Aktienindizes direkt an ihre deutlichen Abschläge vom Dienstag an. Am Mittwoch war in Gedenken an den kürzlich verstorbenen ehemaligen US-Präsidenten George H.W. Bush nicht gehandelt worden.

Der Dow Jones fiel gegen 19.30 Uhr um 2,03 Prozent auf 24.518,92 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 verlor 1,69 Prozent auf 2.654,31 Zähler. Der technologielastige Nasdaq Composite gab um 0,76 Prozent auf 7.104,33 Einheiten nach.

Auch der Schweizer Aktienmarkt hat den Donnerstagshandel tiefrot beendet und damit den Abwärtstrend der Vortage verstärkt fortgesetzt. Der SMI startete unter 8.900 Punkten und durchbrach 8.800 und 8.700 Punkten ohne nennenswerten Widerstand. Das Minus von mehr als 3 Prozent ist der größte Tagesverlust des Leitindex seit dem 24. Juni 2016, dem Tag nach dem Brexit-Referendum in Großbritannien.

Festnahme von Huawei-Managerin als Hauptauslöser

Nach der Festnahme der Finanzchefin des chinesischen Technologie-Konzerns Huawei in Kanada droht der Handelskonflikt zwischen den USA und China zu eskalieren. Dabei hatte sich Peking bereit erklärt, die mit Washington vereinbarten Handelserleichterungen "sofort" umzusetzen. Dies betreffe landwirtschaftliche Produkte, die Bereiche Energie und Autos sowie andere Waren, sagte der Sprecher des Handelsministeriums, Gao Feng. Die USA hatten China für die Umsetzung ein Ultimatum von 90 Tagen gestellt.