Zum Auftakt der hauseigenen Entwicklerkonferenz WWDC zeigte Apple viel neue Software. Darunter sogar Funktionen, die einer übermäßigen iPhone-Nutzung vorbeugen sollen. Damit reagierte Apple genauso wie zuvor Google und Facebook auf Vorwürfe, Geräte und Dienste der Tech-Konzerne machten Nutzer süchtig.

Die Software-Werkzeuge zur "digitalen Gesundheit" im nächsten iPhone-Betriebssystem sollen unter anderem übersichtlich zeigen, wie viel Zeit man mit dem Gerät und in einzelnen Apps verbringe, berichtete der Finanzdienst Bloomberg. Abgesehen davon stellte Apple neue Betriebssysteme für iPhone, iPad, Mac oder Apple Watch vor.

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19.05 Uhr: Zu Beginn der Veranstaltung lässt Apple-Boss Tim Cook wieder Zahlen sprechen: So würden aktuell 500 Millionen Nutzer pro Woche Apples hauseigenen App Store aufsuchen. Außerdem lautet sein Motto für den heutigen Abend: "Today is all about software". Also doch kein erneuertes iPhone SE?

Tim Cook
Tim Cook © (c) AP (Marcio Jose Sanchez)

19.10 Uhr: Nun kommt Software-Chef Craig Federighi auf die Bühne. Und erzählt vom neuen Betriebssystem iOS 12. Wobei: Zunächst geht es doch um Älteres. Bereits "81 Prozent" der Apple-Nutzer würden das aktuellste iOS (11) verwenden.

19.15 Uhr: Federighi betont explizit die Vorteile, die das neue Betriebssysteme für ältere iPhone-Modelle hat (schneller ladende Apps beispielsweise). Die Erfahrung zeigt freilich: Große Betriebssystem-Updates auf älteren Geräten sind stets mit Vorsicht zu genießen. Generell gilt: Bei Updates zumindest die ersten Tage abwarten. Dann sind die schlimmsten Kinderkrankheiten verheilt.

19.20 Uhr: Nun geht es um "Augmented Reality", also digital angereicherte reale Umgebungen. "USDZ" heißt das neue Format für AR-Grafiken und -Animationen. Entwickelt wurde es von Apple gemeinsam mit Pixar. Mit dem Tool "Measure" kann man künftig per AR Dinge abmessen.

19.25 Uhr: Lego zeigt eine AR-App, in welcher man gebaute Gebäude und Figuren gewissermaßen zum Leben erwecken kann. Dann ist es erst einmal vorbei mit der erweiterten Realität. Jetzt leitet Craig Federighi zu "Photos" über. Dort wird in iOS 12 noch stärker zugeschnitten und vorausgewählt. Es gibt ab sofort: "For You", eine Sammlung von ausgewählten "Highlights" und die Option "Sharing Suggestions".

19.30 Uhr: "Zehn Milliarden Anfragen" würde der Sprachassistent Siri pro Tag verarbeiten, erzählt Federighi nun. Und verschweigt, wie viele Wiederholungen darunter sind, weil Siri die erste Frage wieder einmal nicht verstanden hat. Künftig soll Siri deutlich aktiver werden und via "Siri Suggestions" Vorschläge machen.

19.35 Uhr: Außerdem gibt es neue App, die Apple "Siri Shortcuts" nennt. Diese soll regelmäßige iOS-Vorgänge automatisieren. Siri schlägt also Shortcuts vor, nachdem es aus bisherigen Anfragen der Nutzer gelernt hat. "Heimgehen" kann als Shortcut etwa eine Vielzahl an Reaktionen auslösen: Siri zeigt dann den Weg per Maps an, regelt die Temperatur im Smart Home und schaltet das Radio am iPhone an.

"Memojis" nennt Apple die animierten Emojis, die als Porträt verwendet werden
"Memojis" nennt Apple die animierten Emojis, die als Porträt verwendet werden © APA

19.45 Uhr: Mit "Apple Books" will Apple künftig seine Nutzer zu digitalen Lesern von klassischer Buch-Literatur machen, "Apple News" wird via iOS 12 in die hauseigene Aktien-App integriert.

19.50 Uhr: Jetzt sorgt sich Apple um seine Nutzer (die man mit all dem bisher Vorgestellten natürlich weiter abhängig machen will). Und stellt einen adaptieren "Nicht-stören-Modus" vor. Außerdem die Funktion "Screentime", die einen exakten Report der eigenen Smartphone-Gewohnheiten erstellt. Mit der App "Limit" kann man festlegen, wie lange man ausgewählte Apps verwenden will.

19.55 Uhr: Apple hat die hauseigenen "Animojis" (animierte Emojis) weiter verbessert. Die Details ersparen wir Ihnen an dieser Stelle. Wobei, eines vielleicht: Die Software erkennt nun, wenn Nutzer die Zunge ausstrecken. Außerdem heißen die Animojis, die einst Emojis waren, nun "Memojis".

20.00 Uhr: Apple stellt nun "Group Facetime" vor. Das bis zu 32 Nutzer gleichzeitig in einer Videokonferenz verbindet.

Craig Federighi
Craig Federighi © (c) AP (Marcio Jose Sanchez)

20.05 Uhr: Tim Cook ist wieder auf der Bühne. Und wimdet sich nun der Datenuhr Apple Watch. Auch diese bekommt mit watchOS 5 ein neues Betriebssytem. Man kann sich jetzt von anderen Nutzern zu Wettbewerbern einladen lassen. Yoga wird zur neuen "Workout-Form" und Apples Uhr will ab sofort selbst erkennen, wenn Nutzer mit einem Training starten.

20.15 Uhr: Wir sind noch immer bei den Uhren. Zwischen diesen soll man sich nun recht einfach Sprachnachrichten hin- und herschicken können. Außerdem gibt es die "Podcast"-App ab sofort auch auf der Datenuhr.

20.20 Uhr: Jetzt wird es ganz besonders schräg. Eine Dame sitzt am Rad und bestellt über die Apple Watch, die das Workout trackt, einen Tisch in einem Restaurant. Man kann es auch übertreiben mit der Gleichzeitigkeit...

Die Apple Watch bekommt ein neues OS und die App "Podcasts"
Die Apple Watch bekommt ein neues OS und die App "Podcasts" © AP

20.25 Uhr: Die Zeit der Uhr ist abgelaufen. Jetzt kümmert sich Apple um Apple TV. Dort wird bekannterweise in "4K", also superhochauflösend mit total vielen Bildpunkten, gesendet und bald auch "Dolby ATMOS", also die Audio-Elite, unterstützt.

20.35 Uhr: "Wir lieben den Mac", heißt es jetzt auf der Bühne in San Jose. Craig Federighi ist wieder da und stellt das neue Betriebssystem für den Mac vor. Das heißt übrigens, wie vielerorts prophezeit, "Mojave" und hat einen "Nachtmodus" (Dark Mode). Weiters kommt ein "dynamischer Desktop".

20.45 Uhr: An alle Chaoten: "Desktop Stacks" räumt den Desktop künftig automatisch auf und ordnet Items nach Datum oder Dateityp. "Apple News" gibt es künftig auch für macOS.

20.55 Uhr: Apple verspricht mehr Sicherheit. Sogar Kamera und Mikrofon sollen vom neuen Betriebssystem geschützt werden. Außerdem wird der macOS App Store völlig neu aufgesetzt. Das sorgt für Jubel in der zuletzt eingeschlafenen Menge. Microsoft bringt Office 365 in den Store, Adobe die Creative Suite.

21.05 Uhr: "Wird Apple iOS und macOS zusammenführen?", stellt sich Craig Federighi eine Frage auf offener Bühne, die er gleich darauf beantwortet: "Nein". macOS sei weiter speziell für den Mac abgestellt. Allerdings habe Apple ein mehrjähriges Projekt laufen, um iOS-Apps auf den Mac zu bringen.

21.10 Uhr: Tim Cook beendet die Präsentation mit einer Zusammenfassung. Und blickt zurück auf viel neue Software: iOS 12, watchOS 5, tvOS 12 und macOS Mojave. Die finalen Versionen für Nutzer kommen im Herbst.