Die nun festgelegte Liste der Mangelberufe: Fräser, Techniker mit höherer Ausbildung (Ing.) für Maschinenbau, Schwarzdecker, Dreher, Techniker mit höherer Ausbildung (Ing.) für Datenverarbeitung, Techniker mit höherer Ausbildung (Ing.) für Starkstromtechnik, Diplomingenieur für Maschinenbau, Dachdecker, Sonstige Techniker für Starkstromtechnik, Diplomingenieur, sowie Diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger, die ihre im Nostrifikationsbescheid des Landeshauptmannes vorgeschriebene Ergänzungsausbildung bis Ende 2016 begonnen haben.

Unzufrieden sind Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung. Die WKÖ ortet einen Fachkräftemangel, besonders im Westen Österreichs. Die nach Arbeitskräften suchenden Betriebe bräuchten mehr Unterstützung. Die IV kritisiert, dass bei der Mangelberufsliste zentrale industrierelevante Berufe, insbesondere Schweißer und Elektroinstallateure, nicht erfasst worden seien.

"Wird von Stöger völlig ingnoriert"

Besonders verärgert zeigt sich Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer. Es wird kritisiert, dass Köche und Restaurantfachkräfte nicht auf die Mangelberufsliste aufgenommen wurden. "Dass der Wintertourismus verzweifelt Fachkräfte sucht, wird vom zuständigen Sozialminister Stöger völlig ignoriert", kritisierte WKÖ-Sparten-Obfrau Petra Nocker-Schwarzenbacher. Auch der Vorschlag der Bundessparte Tourismus, eine regionale Betrachtung der Stellenandrangszahlen vorzunehmen, sei vom Tisch gewischt worden, obwohl das Gesetz dies zulassen würde. "Wir arbeiten laufend an Verbesserungen der Rahmenbedingungen für unsere Mitarbeiter, um langfristig den Fachkräftemangel zu verringern. Die Mangelberufsliste ist eine kurzfristige Maßnahme, um dem akut bestehenden Engpass sofort entgegenzuwirken", so die Bundesspartenobfrau am Donnerstag in einer Aussendung.

Ministerium kontert

Das Ministerium kontert indes mit dem Verweis auf mehr als 60.000 Arbeitslose in Österreich aus Tourismusberufen. Zudem wird auf die hohe Arbeitslosigkeit im Tourismus und Gastronomie innerhalb Österreichs verwiesen. Außerdem könne die heimische Wirtschaft im gesamten EU-Raum nach Fachkräften für den Bereich suchen. Aktuell seien mehr als 60.000 Personen in Österreich, die zuvor einen Tourismusberuf ausgeübt haben, auf Arbeitssuche. Aktuell seien dem AMS rund 5.800 offene Stellen in Tourismusberufen gemeldet. Damit kommen vor dem Saisonbeginn im Tourismus mehr als 10 Arbeitssuchende auf eine offene Stelle. Selbst in den "Tourismusbundesländern" kommen aktuell zumindest sieben Arbeitssuchende auf eine offene Stelle, heißt es vom Ministerium.