Mit viel Spannung wurde heute Montag auf die Ergebnisse des sogenannten "Lebensmittelgipfels" gewartet. Grund dafür waren die zuletzt rasant gestiegenen Nahrungsmittelpreise, eingeladen zum Gipfel hatte Sozial- und Konsumentenschutzminister Johannes Rauch. Auch Vizekanzler Werner Kogler und Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig waren von politischer Seite beim Gipfel mit dabei. Sie tauschten sich mit Vertreterinnen und Vertretern aus dem Handel und der Landwirtschaft aus. Auch Wirtschaftsforscher und Abgesandte der Sozialpartner debattierten mit.

"Die Preise sind ausschließlich kostenseitig gestiegen", betont Handelsverbandchef Rainer Will gleich zu Beginn der Pressekonferenz am Ende des Gipfels verteidigend. Zugleich werde man als Handel dennoch die "Transparenzanstrengungen intensivieren". Was das konkret bedeutet? Die Preise der "20 bis 30 günstigsten Eigenmarkenprodukte werden auf unseren Homepages hervorgehoben", sagt Will. Gemeint sind die Portale der vier größten Lebensmitteleinzelhändler, Spar, Rewe, Hofer und Lidl. Zudem werde man diese Preise auch "freiwillig wöchentlich ans Sozialministerium melden".

"Französisches Modell" vorerst vom Tisch

Das von Finanzminister Brunner ins Spiel gebrachte "französische Modell", das auf einem Einfrieren der Preise für einen gewissen Zeitraum basiert, soll so vorerst nicht kommen. Das Modell sei "nicht erprobt und nicht sinnvoll", sagt Rainer Will.

"Die Transparenz bei den Preisen steht über allem", sagt nach dem Gipfel Vizekanzler Werner Kogler. Bei der Mehrwertsteuersenkung hätte man von den Expertinnen und Experten indes "komplett verschiedene Meinungen" vernommen. "Die Erzeugerpreise sinken. Nichts oder sehr wenig bemerkt man an den Supermarktkassen", lässt indes Landwirtschaftsminister Totschnig wissen. Und: "Wir sind uns alle einig, dass wir in Österreich mehr Preistransparenz brauchen."

Es wird "weiter zu prüfen sein", ob man ein "günstiges Sortiment an Grundnahrungsmittel anbieten kann", sagt Sozialminister Johannes Rauch. Auch er verwies in Folge darauf, dass man in Sachen Mehrwertsteuersenkung am Gipfel auf sehr unterschiedliche Meinungen gestoßen ist. Auf konkrete Ergebnisse wollte er, im Gegensatz zum Handelsverbandchef, nicht eingehen. Rauch verwiese nur auf zeitnahe Folgetermine zum Thema.