In zwei Brauereien und einem Logistikzentrum in der Steiermark ist am Montag gestreikt worden. Die PRO-GE fordert 11 Prozent mehr Lohn, doch die Arbeitgeber haben bei den bisherigen Verhandlungen nur 6,5 Prozent geboten. Darum gab es Montagfrüh in der Brauerei in Göss in Leoben sowie in einem Logistikzentrum in Wundschuh Betriebsversammlungen und Warnstreiks. Zu Mittag legten auch rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Brauerei Puntigamer in Graz die Arbeit nieder.

"Wir wollen mehr Lohn", riefen die streikenden Beschäftigten in Graz, die kurz nach 12 Uhr die Produktionshallen verließen und mit Transparenten zu den Toren der Brauerei Puntigam marschierten. "Wir kämpfen für unseren Kollektivvertrag" stand auf den mitgetragenen Bannern. Mitarbeiter kritisierten die Geldflüsse an Eigentümer Heineken in Amsterdam: "Für die Aktionäre gibt es Krügerl, für uns bleiben nur die Seidel übrig."

"Weit weg von der Inflation"

Hermann Edler, Branchensekretär der PRO-GE: "Vier Verhandlungsrunden sind bisher vergangen und bisher gibt es kein ausreichendes Angebot für die Beschäftigten der Brauindustrie." Den geforderten 11 Prozent stünden ein angebotener "Fixbetrag von 100 Euro auf alle Lohn- und Verwendungsgruppen und eine Einmalzahlung von 300 Euro" gegenüber: "Das entspricht ungefähr 3,5 Prozent", so Edler. Damit sei man weit weg von der zugrunde gelegten Inflation von 6,9 Prozent.

Unbefristeter Streik am 12. Dezember

Bei der Brauerei in Göss waren zwischen 6.00 und 9.00 Uhr etwa 120 Beschäftigte in Betriebsversammlung und Warnstreik, in Wundschuh waren es etwa 100, sagte Edler. Er hoffe, dass mit den Warnstreiks nun Bewegung in die Verhandlungen komme: "Die nächste Runde findet am 9. Dezember statt." Wenn es da keine Einigung gebe, werde am 12. Dezember in einen unbefristeten Streik übergegangen.

In Kärnten stehen bei Hirter, Schleppe und Villacher am 1. Dezember Warnstreiks an.