Der Grazer Schuhhandelskonzern Leder & Schuh (Humanic, Shoe4you) konnte die „Weichen wieder klar Richtung Wachstum stellen“, wie es Vorstand Wolfgang Neussner ausdrückt. Nach einem pandemiebedingten operativen Verlust von 36,8 Millionen Euro im Jahr 2020, konnte das Ergebnis (Ebit) 2021 auf plus 3,5 Millionen Euro gesteigert werden. Das Vorsteuerergebnis drehte von minus 38 Millionen auf plus 1,6 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte von 263 auf 280 Millionen Euro. Neussner verweist auf sieben neue Standorte, die 2021 eröffnet wurden. Neben Österreich ist die Leder&Schuh AG, deren Wurzeln bis ins Jahr 1872 zurückreichen und die im Vorjahr die Werbeikone „Franz“ wiederbelebt hat, in acht weiteren Ländern tätig. Gruppenweit zählte man Ende 2021 203 Filialen. Die Pandemie konnte dazu genutzt werden, um den stationären und den Online-Handel neu zu gestalten, wird betont.

Die Mitarbeiterzahl lag am Bilanzstichtag stabil bei 1288 (2020: 1295). Insgesamt sind laut Jahresabschluss im Vorjahr staatliche Corona-Hilfen in Höhe von 19,4 Millionen Euro ertragswirksam geworden, 2020 waren es 10,6 Millionen Euro.

Optimistisch trotz negativem Konsumklima

Wie fällt nun der Ausblick aus? „Zeiten, in denen unmittelbar in Europa Krieg geführt wird, steigende Energiepreise und Inflation vorherrschen, führen leider auch in unserer Branche zu einem negativen Konsumklima“, wird auf Anfrage betont. „Dennoch blicken wir der Zukunft optimistisch entgegen, da wir durch unser breit aufgestelltes Produktportfolio und mit einer guten Warenverfügbarkeit optimal auf die Herbst- bzw. Wintermonate vorbereitet sind.“

Vorerst habe man sich dazu entschieden, Kostensteigerungen nicht an die Kundinnen und Kunden weiterzugeben, „allerdings sind wir im kommenden Jahr mit steigenden Einkaufspreisen konfrontiert, wobei es vereinzelt zu Preisanpassungen kommen kann“. Aktuell verzeichne man – nicht zuletzt aufgrund der kühleren Temperaturen – „bereits im September hohe Einkaufsfrequenzen“.