Frank Klein übernahm im Juli 2020 als Präsident die Leitung der Magna Steyr – als Nachfolger von Günther Apfalter – er verantwortete damit rund 13.000 Mitarbeiter an 13 Produktionsstandortenund 18 Entwicklungszentren weltweit. Vor seinem Eintritt bei Magna (1. 4. 2019) war er in verschiedenen Positionen bei der Daimler AG tätig.

Klein steuerte Magna durch die turbulenten Corona-Jahre, deren Folgen immer noch spürbar sind – und die Krise ist noch lange nicht vorbei. Jaguar etwa reduzierte weiter die Stückzahlen bei Magna in Graz. Durch den Ukraine-Krieg fehlten außerdem plötzlich wichtige Teile für die BMW-/Toyota-Produktion, die jetzt gestoppt werden musste.

Kleins wichtigster Auftrag wäre das Gewinnen neuer Kunden gewesen. Dass Fisker ab November 50.000 Autos jährlich bei Magna in Graz herstellen will, war ein Erfolg. Aber weitere Folgeaufträge oder Verlängerungen mit den Herstellern wurden noch nicht fixiert, auch wenn es Verhandlungen und Absichtserklärungen gibt.

"Wir sind immer mit Herstellern in Kontakt, in München, Sindelfingen oder England. Aber wir haben keine konkreten Projekte. Unsere Aufgabe ist es, in den nächsten zwölf bis 18 Monaten den einen oder anderen Erfolg, also einen neuen Auftrag, zu vermelden", erklärte Klein gegenüber der Kleinen Zeitung zu seinem Amtsantritt.

Jetzt wechselt er zu einem Start-up: Rivian. Dort wird er die Funktion eines COO übernehmen.

Der US-Elektroautobauer Rivian hatte 2021 einen fulminanten Börsengang hingelegt und eine Marktbewertung (= Börsenkurs mal Anzahl der ausgegebenen Aktien) von rund 100 Milliarden Dollar (etwa 87 Milliarden Euro) erreicht. Rivian wurde damit einschließlich Aktienoptionen mit 99,9 Milliarden Dollar bewertet – deutlich mehr als die US-Autobau-Giganten Ford und General Motors. Wobei just Ford übrigens neben Amazon zu den Großinvestoren beim Jungunternehmen zählt.

Das 2009 vom Jungunternehmer Robert Scaringe gegründete Start-up-Unternehmen nahm mit dem Gang an die Börse mindestens 11,9 Milliarden Dollar ein. Das ist der größte Börsengang dieser Art seit der Ankunft des chinesischen Online-Riesen Alibaba an der Wall Street im Jahr 2014. Die Schulden sind groß, die Erwartungen noch größer: Rivian lieferte seine ersten Pick-ups namens R1T letztes Jahr aus. 

Und der "alte Magna-Chef" Günther Apfalter übernimmt wieder. Sein Ziel war und ist es, einen chinesischen Hersteller nach Graz und ins Partnerwerk nach Slowenien zu bringen.

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