Ungeachtet der Nachschubprobleme bei elektronischen Chips ist der kanadische Autozulieferkonzern Magna für heuer und die nächsten Jahre optimistisch. Den Umsatz möchte Magna von zuletzt 36,24 Milliarden Dollar (31,68 Milliarden Euro) heuer auf rund 39 Milliarden Dollar steigern und bis 2024 auf etwa 45 bis 46 Milliarden, bei zugleich besseren Margen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Für den Zusammenbau ganzer Fahrzeuge bei Magna Steyr in Graz fällt die Umsatzprognose etwas gedämpfter aus.

"Trotz erheblichen Gegenwinds bei den Inputkosten erwarten wir für 2022 verbesserte Betriebsergebnisse, da sich die Branche erholt und sich die Produktionspläne normalisieren", so Magna-Konzernchef Swamy Kotagiri. Obwohl das Jahr 2021 einige Herausforderungen mit sich gebracht habe, sei Magna beim Umsatz über dem Markt gewachsen und habe einen soliden freien Cashflow generiert. Man sei zuversichtlich, die kommenden Chancen etwa in Elektrifizierung, autonomes Fahren und neue Mobilität nutzen zu können, so der CEO.

Voriges Jahr wuchsen die Erlöse des Magna-Konzerns um elf Prozent auf 36,24 Milliarden Dollar (31,68 Milliarden Euro), der Nettogewinn verdoppelte sich auf 1,5 (0,8) Milliarden Dollar. Im Schlussquartal schmolz der Umsatz aber auf 9,11 (10,57) Milliarden Dollar zusammen, der Gewinn sank auf 464 (738) Mio. Dollar. Nach einem guten ersten Halbjahr hatte wie viele in der Branche auch Magna erstmals im dritten Quartal stark unter dem Chipmangel gelitten.

Für 2022 rechnet der Magna-Konzern mit 38,8 bis 40,4 Milliarden Dollar Umsatz und einer EBIT-Marge von 6,0 bis 6,4 Prozent. 2024 soll die Marge – bei 44,6 bis 47,1 Milliarden Dollar Erlösen – bei 8,1 bis 8,6 Prozent liegen, heißt es im Ausblick. 2021 wuchs das bereinigte Betriebsergebnis (EBIT) auf 2,06 (1,68) Milliarden Dollar.

Zuwächse auch in Graz, aber Rückgang im vierten Quartal

Im Segment "Complete Vehicles", also in der Gesamtfahrzeugfertigung, von Magna Steyr in Graz (Steiermark) erzielte der kanadische Konzern mit 6,11 Milliarden Dollar rund ein Sechstel seiner Gesamtumsätze, 2020 waren es 5,42 Milliarden Dollar gewesen.

Der Umsatzausblick für den Bereich der Komplettfahrzeuge fällt im Vergleich zu den Vorjahreszahlen jedoch geringer aus. Für 2022 werden 5,8 bis 6,1 Milliarden Erlöse erwartet, für 2024 5,0 bis 5,5 Milliarden Dollar.

Zusammengebaut wurden in dem Segment im Schlussquartal 32.700 Fahrzeuge, etwas weniger als im Jahr davor (34.500). Der Umsatzrückgang von 1,76 Milliarden auf 1,51 Milliarden Dollar bzw. um 1.800 montierte Einheiten war laut Magna primär auf geringere Montagemengen, vor allem den Jaguar I-Pace zurückzuführen, samt negativen Effekten von Produktionsunterbrechungen aufgrund von Halbleiterchip-Engpässen, sowie durch einen Rückgang der gemeldeten US-Dollar-Verkäufe um 61 Mio. Dollar durch einen schwächeren Euro gegenüber dem Dollar.

Das bereinigte Segment-EBIT sank auf 98 (110) Mio. Dollar, die EBIT-Marge stieg aber leicht von 6,3 auf 6,5 Prozent. Grund des EBIT-Rückgangs waren Gewinnrückgänge wegen tieferer Umsätze aus Engineering und Montage. Dies umfasst auch die Folgen der Halbleiterchip-Engpässe und höhere Kosten, etwa für Energie.