Für Österreicher sind die Situationen, die ihnen derzeit in Slowenien widerfahren, ungewöhnlich bis überraschend: Beim Betreten großzügiger Geschäftsräumlichkeiten, in denen weit und breit kein Kunde zu sehen ist, tritt die Verkäuferin an die maskierten Eintretenden entschieden heran: "Your Green Pass, please." Erst nachdem dieser geprüft wurde, darf man sich umsehen. Selbst bei der "To go"-Eisdiele Vigo in der Mackova ulica in Laibach wird zuerst nach dem Grünen Pass gefragt, ehe die Kugeln im Becher landen.

3-G-Nachweis ist verpflichtend

Wer seit 15. September in Slowenien einkaufen gehen will, ist nicht nur zum Tragen einer Schutzmaske verpflichtet. Für den Zutritt zu Geschäften und Einkaufszentren muss auch der 3-G-Status nachgewiesen werden. Ein Lokalaugenschein in Laibach zeigt, dass nicht nur Restaurants und Lokale die Einhaltung der Regel kontrollieren, sondern auch in Geschäften diese strikt geprüft wird. Etwa bei Modehändler Zara in der Cankarjeva cesta, wo eigens ein Sicherheitsmann den 3-G-Status aller Kunden noch vor Betreten des Geschäftes erhebt.

Nur wenige Ausnahmen

Die 3-G-Regel gilt in fast allen Geschäften, ausgenommen sind lediglich Lebensmittelgeschäfte sowie Fachgeschäfte, die pharmazeutische, medizinische, kosmetische oder Toilettenartikel verkaufen. Es sei denn, diese befinden sich in einem Einkaufszentrum, denn dort gilt jedenfalls die 3-G-Regel. Ausgenommen sind lediglich Kinder unter 15 Jahren (ursprünglich bis 12 Jahren, die Regelung wurde im Nachhinein aufgeweicht).

3G auch am Arbeitsplatz

3G ist in Slowenien auch am Arbeitsplatz, für die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel, in Hotels, der Gastronomie und für sämtliche Kulturveranstaltungen, Dienstleister, Bank und Post verpflichtend.Selbst wer sein Auto auftanken, nicht dringende Arztbesuche absolvieren oder eine Kirche besuchen will, muss einen 3-G-Nachweis vorzeigen. Auch alle Beschäftigten in den betreffenden Einrichtungen sind 3G unterworfen. Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Betrieben tragen laut Auskunft des österreichischen Außenministeriums Arbeitgeber die Kosten, ansonsten sind die Testkosten selbst zu bezahlen.

Laut dem Gesundheitsminister Janez Poklukar wurden die Regeln wegen der "ernsten Lage" eingeführt. Die 7-Tage-Inzidenz in Slowenien ist etwa doppelt so hoch wie in Österreich, sie liegt bei 297, war aber bereits höher (352 am 19. September). Die Verschärfung der Corona-Regeln führte in der letzten Woche auch zu einem größeren Interesse an der Impfung. "Laut "Our World in data" sind nur 48,5 Prozent der Sloweninnen und Slowenen vollständig gegen Covid immunisiert. Anfang September waren es erst 42 Prozent.