In den nächsten zehn Jahren wird die Menge des Elektroschrotts weltweit stark ansteigen - von derzeit 53,6 Millionen Tonnen auf 74 Millionen Tonnen, das progonostiziert der Global E-Waste Monitor.

Gründe dafür sind die hohe Konsumbereitschaft, die kurze Produktlebensdauer sowie fehlende Reparaturmöglichkeiten. In Österreich wurden laut Abfallwirtschaftsbericht 2020 zuletzt von den Haushalten 115.000 Tonnen Elektroaltgeräte getrennt gesammelt - jährlich werden aber rund doppelt so viele Tonnen in Verkehr gesetzt. Vor dem "Tag des Elektroschrotts" am Mittwoch erinnert der Verband der Österreichischen Entsorgungsbetriebe (VOEB) an die korrekte Entsorgung.

Rohstoffminen

„In alten Elektrogeräten verstecken sich wertvolle Rohstoffe wie Eisen, Aluminium, Kupfer und Gold, die recycelt werden können. Dafür muss Elektroschrott unbedingt in den entsprechenden Sammelstellen entsorgt werden und darf auf keinem Fall im Restmüll landen“, appelliert Verbandspräsidentin Gabriele Jüly. Nur wenn Elektro- und Elektronikaltgeräte getrennt gesammelt würden, könnten sie anschließend von den Recyclingunternehmen umweltgerecht behandelt werden.

Laut einer aktuellen Studie bestätigen zwei Drittel der österreichischen Bevölkerung, alte Elektrogeräte zu Altstoffsammelstellen zu bringen. Jüly: "Das ist sehr gut, aber es ist Luft nach oben."

Steiermark Spitzenreiter

Absoluter Spitzenreiter bei der getrennten Sammlung von alten Elektrogeräten ist Niederösterreich mit 18.331 Tonnen, dicht gefolgt von der Steiermark mit 17.073 Tonnen. Kärnten steht mit jährlich 5780 Tonnen an sechster Stelle. Dabei werden jedoch nicht alle Elektroaltgeräte erfasst. Das liegt daran, dass zahlreiche Altgeräte im Restmüll entsorgt werden, kaputte Geräte zuhause liegenbleiben oder ins Ausland verbracht werden.

Für die Erstbehandlung bis hin zum Recycling von Elektroaltgeräten stehen in Österreich derzeit rund 40 Anlagen zur Verfügung. Dort werden die komplexen Materialien getrennt und zurück in den Rohstoffkreislauf gebracht. Daraus entstehen dann wieder neue Smartphones, Bildschirme oder Kühlschränke, so der VÖEB.

VOEB-Präsidentin Gabriele Jüly
VOEB-Präsidentin Gabriele Jüly © VOEB