Das Vier-Sterne-Hotel "Der Knappenhof" in Reichenau a. d. Rax in Niederösterreich ist zahlungsunfähig. Am Landesgericht Wiener Neustadt wurde die Eröffnung des Insolvenzverfahren beantragt, teilten AKV und Creditreform am Montag mit. Betroffen sind 27 Gläubiger, die Gesamtforderungen betragen 928.000 Euro. Die Betriebsliegenschaft befindet sich im Eigentum der Haselsteiner Familien-Privatstiftung.

Das Hotel "Der Knappenhof" beinhaltete laut Aussendung auch eine Gastronomie. Es wurde als sogenanntes Genusshotel mit Wellnessbereich geführt. Besonderer Fokus wurde auf Haubenküche sowie auf gehobenes Publikum gelegt. Der Betrieb ist dem AKV zufolge "faktisch geschlossen", beschäftigt werden aktuell zwei Dienstnehmer. Eine Unternehmensfortführung werde nicht angestrebt, die Knappenhof GmbH soll liquidiert werden.

Zur Investition in Renovierung und Ausbau wurde die Betriebsliegenschaft laut AKV 2007 an die Haselsteiner Familien-Privatstiftung veräußert. Von der Knappenhof GmbH wird die Liegenschaft nunmehr gemietet. Über das Vermögen des Unternehmens war bereits 2012 ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung anhängig, das mit dem Abschluss eines Sanierungsplans endete.

Insolvenzursache: Corona-Pandemie

Als Insolvenzursache sah das Unternehmen nicht zuletzt die behördlichen Maßnahmen aufgrund der Corona-Pandemie. Nach der Wintersperre hätten Hotel und Gastronomie daher in diesem Jahr nicht wiedereröffnet werden können. Ins Treffen geführt wurden auch die hohen Investitionskosten in das Betriebsobjekt, die erforderlich waren, um ein "gehobenes Publikum im Umkreis von Wien anzusprechen".