Arbeitsministerin Christine Aschbacher und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck haben am Dienstag ein Update zum österreichischen Arbeitsmarkt gegeben. Laut Aschbacher sind im Vergleich zur Vorwoche um 9000 Arbeitslose weniger registriert, aktuell seien demnach 523.346 Personen in Österreich arbeitslos oder in Schulung (44.878). Im Vergleich zum Höchststand Mitte April sei die Zahl der Arbeitslosen um gut 65.000 gesunken. Am stärksten ist der Rückgang demnach in der Gastronomie ausgefallen, binnen einer Woche werden in dieser Branche um 5000 Arbeitslose weniger gezählt.

Das Niveau ist freilich noch immer sehr hoch: Der coronabedingte Höchststand Mitte April lag bei 588.000 Arbeitslosen, ein Rekordwert seit dem Jahr 1945. Zum Vergleich: Vor dem Corona-Shutdown Mitte März gab es rund 400.000 Personen in Österreich ohne Job.

Seit Wochenbeginn ist klar, dass die Corona-Kurzarbeit verlängert und reformiert wird, wie die Sozialpartner am Montag mitteilten. Aschbacher spricht im Zusammenhang mit der Kurzarbeit von einem "europaweiten Erfolgsmodell". Derzeit seien 29 Prozent der unselbstständig Erwerbstätigen zur Kurzarbeit angemeldet. "Die Abrechnung läuft jetzt auf Hochtouren", so Aschbacher. Mit Stand gestern Abend wurden laut Arbeitsministerium rund 447 Millionen Euro ausbezahlt.

Aktuell seien österreichweit 109.300 Kurzarbeitsanträge bewilligt worden (insgesamt sind 113.700 Anträge eingelangt). Die Bewilligungssumme liege bei 10,1 Milliarden Euro, bewilligt wurde Kurzarbeit für 1,3 Millionen Beschäftigte. Ende Mai laufen die ersten Kurzarbeitsprojekte ab, dann erwarten das Arbeitsministerium einen ersten Rückgang. Für jene, die die Kurzarbeit verlängern wollen, soll das einfacher und schneller ablaufen, dies sei nun über das eAMS-Konto möglich.

WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf zeigte sich mit der gestern fixierten Kurzarbeit-Überarbeitung zufrieden. "Die Verlängerungsmöglichkeit sowie die nun erzielten Erleichterungen bringen Sicherheit", so Kopf. Betriebe könnten nun direkt dem Arbeitsmarktservice (AMS) ihre Vereinbarung schicken. Die Vereinbarungen müssten weder der Wirtschaftskammer - diese stimmt den Vereinbarungen pauschal zu - noch dem ÖGB übermittelt werden, erklärte der WKÖ-Generalsekretär.

SPÖ fordert Erhöhung des Arbeitslosengeldes 

Die SPÖ forderte am Dienstag angesichts der Arbeitslosen-Rekordzahlen erneut eine Erhöhung der Arbeitslosengeldes von aktuell 55 auf 70 Prozent des Letzteinkommens und ein großes Konjunkturpaket. "Es braucht jetzt massive Investitionen und umfangreiche Beschäftigungsprogramme", so SPÖ-Sozialsprecher Josef Muchitsch in einer Aussendung. Es müsse verhindert werden, dass "Massenarbeitslosigkeit zu einer Massenarmut" werde.