Die deutsche Wirtschaft wird im ersten Halbjahr mit hoher Wahrscheinlichkeit in eine Rezession rutschen. Das sagt der Präsident des Instituts für Weltwirtschaft aus Kiel, Gabriel Felbermayr. Im Gesamtjahr 2020 werde es einen Wert nahe null geben, womöglich negativ. Auch Italien werde in die Rezession rutschen.

Nach Einschätzung des Ifo-Chefs Clemens Fuest müsse die Politik schnell umdenken. "Es ist wichtig, dass die Politik jetzt schnell handelt." Es sei besser, aktiv Maßnahmen zu ergreifen, als später mit den wirtschaftlichen Folgen der Epidemie leben zu müssen.

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Führende Ökonomen fordern die deutsche Bundesregierung zu neuen Hilfen im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Epidemie auf. "Es sind bereits jetzt weitergehende Schritte erforderlich", heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten 15-seitigen Papier der sieben Wirtschaftswissenschaftler.

Abkehr von der schwarzen Null?

"Wenn erforderlich, muss zur Behebung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise von der Schwarzen Null im Staatshaushalt abgewichen werden, und es sind die Spielräume zu nutzen, die die Schuldenbremse bietet."

Es müsse alles getan werden, um Liquiditätsengpässe bei Unternehmen zu vermeiden, die entweder Umsatzeinbrüche erleiden oder durch fehlende Teile Produktionsunterbrechungen hinnehmen müssen. Zielführende Instrumente hierfür seien die generelle zinsfreie Stundung von Voraus- und Nachzahlungen bei Einkommen-, Körperschaft- und Umsatzsteuer. Die Ökonomen sind zudem für verbesserte Abschreibungsbedingungen, die großzügige Gewährung des Investitionsabzugs und eine großzügigere Gestaltung des steuerlichen Verlustrücktrags.