Die Möglichkeiten, welche ein schnell wachsender Wirtschaftsraum zu bieten hat, hat der Schweizer Gottfried Schenker schon 1872 erkannt, und mit Partnern aus Ungarn und Tschechien in Wien das Speditionsunternehmen Schenker gegründet. 1919 erfolgte dann die Gründung der zweiten Niederlassung in Kärnten.

15 Jahre lang war hier das Zimmer 89 im Parkhotel Villach die "Schenker-Zentrale". 1968 dann die Errichtung der Außenstelle in Thörl-Maglern, 1969 die erste Niederlassung in der Flatschacherstraße in Klagenfurt. Nicht die letzte Station für Schenker. Schon 1994 wurde eine neue Speditionsanlage in der Raiffeisenstraße in Klagenfurt eröffnet, 2011 erfolgte dann die Übersiedelung in die Flughafenstraße. Ein neuer Logistik-Terminal mit einer Betriebsfläche von 30.000 Quadratmetern  war errichtet worden. 2015 kam dann noch ein Gefahrenstofflager hinzu.

Jubiläumsgala in der Messehalle

100 Jahre schon ist Schenker in Kärnten vertreten, 50 Jahre davon in Klagenfurt. Gleich zwei Jubiläen, die es heute in der Messehalle in Klagenfurt mit einer Jubiläumsgala zu feiern gibt. "Wir haben uns in den vergangenen 100 Jahren in Kärnten von einem Ein-Mann-Betrieb zum führenden Logistiker entwickelt", sagt Klaus Maximilian Hermetter, der Geschäftsstellenleiter in Kärnten.

Und Stillstand ist für ein Logistik-Unternehmen ohnehin kein Thema. Dementsprechend gibt es auch schon Pläne für den Standort in Klagenfurt für 2020. Mit der Baustufe drei soll da vorerst der Ausbau des Logistik-Terminal abgeschlossen werden. Sechs Millionen Euro werden investiert. Die Betriebsfläche soll um 7500 auf 37.500 Quadratmeter erweitert werden. Alleine beim Logistik-Regallager kommen 4000 Quadratmeter zu den bestehenden 1800 dazu. Zwar gibt es Anrainerproteste, Schenker ist aber zuversichtlich, dass die Umsetzung wie geplant erfolgen kann.

Plan für 2020: Vollausbau dritte Baustufe
Plan für 2020: Vollausbau dritte Baustufe © Schenker

Auch bei den Zielen ist der Logistiker gerne einen Schritt voraus. Gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern MAN Truck & Bus und der Hochschule Fresenius hat DB Schenker zwei digital vernetzte Lkw auf die Straße geschickt. "Platooning" nennt sich diese Innovation, bei der Fahrzeuge mithilfe von technischen Fahrassistenz- und Steuersystemen in geringem Abstand hintereinanderfahren können. Das Ziel für die Zukunft: Lkw sollen sich in einem Abstand von 15 bis 21 Metern durch eine elektronische Vernetzung im engen Konvoi im Straßenverkehr bewegen können. Auf langen Strecken sei das Platooning eine Möglichkeit, die Transporte effizienter zu steuern und Kraftstoff zu sparen, so Alexander Winter, Vorstandsvorsitzender von DB Schenker in Österreich und Südosteuropa.

Der T-Pod, ein vollelektrisch und autonom fahrender Lastwagen, ist in Schweden zugelassen
Der T-Pod, ein vollelektrisch und autonom fahrender Lastwagen, ist in Schweden zugelassen © Schenker

Außerdem seit Mai auf Schwedens Straßen zugelassen: der T-Pod, der weltweit erste vollelektrisch und autonom fahrende Lastwagen. Er bedient zwei nahe gelegene Lagerhallen im Pendelverkehr. Bis 2030 sei es auch das Ziel von DB Schenker in Kärnten, autonomes Fahren umzusetzen, so Hermetter.

Klaus Maximilian Hermetter leitet die Geschäftsstelle von DB Schenker in Klagenfurt
Klaus Maximilian Hermetter leitet die Geschäftsstelle von DB Schenker in Klagenfurt © Wurnig

In Sachen Green Logistics will das Unternehmen ebenfalls ein Branchenvorreiter sein. "Es ist unser Ziel, die Emissionen im Gütertransport weiter zu reduzieren", sagt Winter. In Salzburg setzt der Logistiker deshalb auf Lastenfahrräder. Die eingesetzten Cargo Bikes könnten aktuell bis zu 250 Kilogramm transportieren. Zum Umweltschutz trägt aber auch die Geschäftsstelle in Klagenfurt bei, wo 75 Mitarbeiter beschäftigt sind. E-Stapler, eine Pelletsheizung samt Warmwasseraufbereitung und LED-Beleuchtung seien hier nur einige der Maßnahmen. In den nächsten Jahren soll außerdem eine Photovoltaik-Anlage errichtet werden.