Strombetriebene Akku-Züge haben die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) in diesen Wochen auf Probefahrten geschickt. Getestet wird zudem der automatisierte Fahrbetrieb von Zügen, und auf den Straßen ein "Digi-Bus". In der Konzeptphase ist ein Programm, das den Fahrscheinkauf via Smartphone vereinfachen soll.

Ein Modell, das im Verkehrsverbund Vorarlberg schon geübt wird, wird dabei auf seinen bundesweiten Einsatz geprüft. Der Kauf einer "Fahrkarte am Smartphone" (Fairtiq) wird, so wie es regional etwa in Vorarlberg im Einsatz ist, über eine eigene App mit einem Wisch am Handy erledigt. Die Kunden registrieren sich, melden sich beim Einsteigen am Handy an, checken beim Aussteigen aus und erhalten für die tatsächlich zurückgelegte Streckenlänge die Rechnung, ohne sich im Vorhinein mit den Tausenden Tarifen der Bahn auseinandersetzen zu müssen. Das System "optimiert" dabei auch den Tarif.

Die ÖBB bewege sich von der bisherigen Rolle als Eisenbahn- und Transportunternehmen hin zu einem umfassenden Mobilitätsdienstleister, sagte ÖBB-Personenverkehrsvorständin Michaela Huber am Donnerstag beim Börsianer-Festival in Wien. Neue Player am Markt motivierten zu Innovationen. Es reiche nicht mehr nur das Angebot von Bahnhof zu Bahnhof. Es gehe um die gesamte Angebotskette von Haustür zu Haustür.

Postbus-Shuttle im ländlichen Raum

Im ländlichen Raum testet die ÖBB u.a. einen Postbus-Shuttle, der abgerufen werden kann, als Ergänzung zu den Taktverkehren, um schneller zum Bahnhof zu kommen - ebenfalls über App oder Telefon kurzfristig zu buchen.

An Alternativen testet das Unternehmen den Einsatz von Batterie- und Wasserstoff getriebenen Bussen. Im Zugsbetrieb laufen Probefahrten mit dem Cityjet Eco, ein mit Akkus betriebener Zug, der jetzt im September seine ersten Strecken zurückgelegt hat, im Oktober wird der Test im Salzburger Land und im November in der Steiermark bei Bad Radkersburg weitergeführt.

"Wir müssen alle nicht elektrifizierten Strecken testen, zu allen Jahreszeiten, wo dieselbetriebene alte und laute Züge im Einsatz sind, wo es bergauf geht", schilderte Huber. "Für das Kamptal wäre dies eine gute Lösung", sagte die Managerin nach den ersten Testfahrten des Akku-Zugs.