Das berichtete das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Samstag unter Berufung auf eine Antwort des deutschen Umweltministeriums auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion.

2017 mussten die Unternehmen demnach noch 4,0 Millionen Zertifikate zusätzlich erwerben, 2016 waren es 4,2 Millionen. 2015 wurden 3,8 Millionen Euro zugekaufte Emissionsrechte gezählt - nach 3,7 Millionen im Jahr 2014.

Seit 2012 ist der Flugverkehr innerhalb Europas in den EU-Emissionshandels einbezogen. Mit dem System sollen die CO2-Emissionen in diesem Bereich auf den Wert des Jahres 2005 begrenzt werden. Eine entsprechende Menge an Verschmutzungsrechten wird den Unternehmern kostenlos zugeteilt. Für CO2-Emissionen, die darüber hinausgehen, müssen die Airlines Zertifikate zukaufen - etwa von Kraftwerksbetreibern. Dabei berechtigt ein Zertifikat zum Ausstoß einer Tonne Kohlendioxid.

Preise verdoppelt

Der durchschnittliche Preis pro Zertifikat ist laut dem deutschen Umweltministerium zuletzt deutlich gestiegen - von 7,60 Euro im Jahr 2014 auf 14,90 Euro im vergangenen Jahr. Einen größeren Teil ihrer Emissionsrechte dürften deutsche Airlines in anderen Ländern Europas gekauft haben, heißt es in dem Bericht des RND. Der Regierungsantwort zufolge habe die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt) im Jahr 2018 16,3 Millionen Euro eingenommen.

Die künftige Vorsitzende der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, hatte zuletzt vorgeschlagen, den Luftfahrtunternehmen nach und nach weniger kostenlose Zertifikate zuzuteilen. Der FDP-Verkehrspolitiker Bernd Reuther sagte dem RND, der Zertifikatehandel müsse das zentrale Instrument für die Erreichung der Klimaziele im Luftverkehr bleiben. Er schaffe Planungssicherheit und eine verlässliche CO2-Reduktion, erklärte der FDP-Politiker. Gleichzeitig müsse verstärkt in die Marktreife von synthetischen Kraftstoffen investiert werden.