"Aufladen nicht mehr möglich“, heißt es bald für nicht registrierte Besitzer einer Handy-Wertkarte. Die ehemalige türkis-blaue Regierung hat für 2019 das Ende der anonymen SIM-Karten beschlossen. Seit Jahresbeginn gilt die Registrierungspflicht für Neukunden. Bis Ende August müssen sich auch Kunden registrieren, die ihre Prepaid-Karte vor dem 1. Jänner erworben haben. Ohne Namen und Geburtsdatum gibt es dann kein Guthaben mehr.

Die Regelung bleibt nicht ohne Folgen für die Mobilfunker. A1 spürt bereits einen Rückgang im Prepaid-Segment, schreibt der Konzern im aktuellen Halbjahresbericht.

Bei Drei ist man mit solchen Aussagen zurückhaltender: „Wir werden ab September sehen, in welchem Umfang sich die Registrierungspflicht auf die Kundenbasis auswirkt”, teilt das Unternehmen auf Anfrage mit.

Bei Magenta (ehemals T-Mobile) geht man davon aus, dass es noch immer Kunden gibt, die nichts von der laufenden Nachregistrierung für bestehende Wertkartennutzer mitbekommen haben. Dazu komme eine Gruppe, die nicht wisse, dass sie eine Wertkarte besitze, beispielsweise, wenn diese in ein Smart-Home-Gerät eingebaut sei. Ab September rechne man mit einem Rückgang der Prepaid-Kunden.

Vor einer Herausforderung stehen auch die Mobilfunk-Diskonter, bei denen Wertkarten einen bedeutenden Teil ihres Geschäfts ausmachen. Einer der größten ist Ventocom, vor allem als Partner der Handelskette Hofer bekannt. „Bei HoT kontaktieren wir seit Jahresbeginn unsere Bestandskunden mittels SMS und dennoch hat sich erst ein Viertel registriert“, erklärt Ventocom-Chef Michael Krammer.

Umfrage: Großteil weiß nicht Bescheid

Angesichts dieser Zahlen wurde eine Umfrage in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: Nur 47 Prozent der Befragten wissen über die Registrierungspflicht Bescheid. 29 Prozent denken, dass diese nur für Neukunden gilt. „Wir haben das hochgerechnet auf ganz Österreich und gehen davon aus, dass es 1,5 Millionen nicht registrierte SIM-Karten gibt.“

Für Mobilfunkanbieter bedeutet das, dass sie in kürzester Zeit sehr viele Kunden registrieren müssen. Krammer geht davon aus, dass bis zum 31. August viele ihre anonymen SIM-Karten noch einmal aufladen werden. Dann können sie noch ein ganzes Jahr mit der Registrierung warten. Dennoch rechnet er ab September mit einem erhöhten Aufwand. Um die Mitarbeiter an den Hofer-Kassen zu entlasten, würde weiter mit SMS informiert. „Wir wollen Kunden auch mit Goodies zur Registrierung animieren.“