Ein Konsortium rund um den Eigentümer des dänischen Spielzeugherstellers Lego kauft den britischen Unterhaltungskonzern Merlin, der unter anderem das Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds und das Londoner Riesenrad London Eye betreibt.

Die Stiftung Kirkbi, Hauptaktionär von Lego, sowie der US-Investmentfonds Blackstone und der kanadische Pensionsfonds CPPIB bieten 5,9 Milliarden Pfund (6,6 Milliarden Euro) für Merlin. Kirkbi gehören schon fast 30 Prozent an Merlin.

455 Pence pro Aktie

Das geht aus einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung an die Börse in London hervor. In der Summe sind Schulden von Merlin enthalten. Der Verwaltungsrat des britischen Unternehmens habe dem Kauf bereits zugestimmt.

Den Aktionären von Merlin bietet das Konsortium 455 Pence pro Aktie, wie beide Unternehmen am Freitag mitteilten. Das ist deutlich mehr als die 395 Pence, die das Papier am Donnerstag bei Börsenschluss wert war.

Legoland-Freizeitparks kehren zurück

Der US-Fonds ValueAct hatte Merlin seit geraumer Zeit zu einem Verkauf gedrängt. Ein neuer Eigentümer solle Merlin von der Börse nehmen.

Kirkbi-Chef Sören Thorup Sörensen erklärte, der Kauf von Merlin ermögliche der vereinten Gruppe neues Wachstum. Der Stiftung gehören 75 Prozent von Lego. Der dänische Spielzeughersteller hatte 2005 seine Legoland-Freizeitparks in Großbritannien an Merlin verkauft und dafür die Aktienanteile bekommen.

Merlin war 1999 gegründet worden und ist seit 2013 börsennotiert. Im vergangenen Jahr verbuchte das Unternehmen weltweit 67 Millionen Besucher in seinen mehr als hundert Freizeitparks und Ausstellungen und machte einen Umsatz von 1,65 Milliarden Pfund.