Google ist ein Durchbruch bei der Entwicklung seines Sprachassistenten gelungen: Der Assistent kann jetzt lokal auf dem Smartphone laufen, statt zur Spracherkennung Aufnahmen ins Netz zu schicken. Das werde die Software bis zu zehn Mal schneller machen, berichtete der Internet-Konzern zum Auftakt seiner Entwicklerkonferenz Google I/O am Dienstag.

Die Funktion werde im Herbst mit neuen Smartphones der Google-Marke "Pixel" eingeführt, sagte der zuständige Manager Scott Huffman. In einer Demonstration auf der Bühne reagierte die Assistenzsoftware extrem schnell auf alle Sprachbefehle.

Google geht damit in Führung im Wettbewerb der Assistenzsoftware mit Amazon und Apple. Deren Sprachassistenten Alexa und Siri brauchen die Verbindung zum Internet. Um die neue lokale Funktionsweise umzusetzen, sei die nötige Softwarebasis von 100 Gigabyte auf 500 Megabyte geschrumpft worden, erklärte Google-Chef Sundar Pichai. Insgesamt arbeite die Software zum maschinellen Lernen bei Google verstärkt direkt auf den Geräten der Nutzer, statt Rohdaten dafür auf Server des Konzerns zu schicken.

Google startet mit billigeren Smartphones durch

Pichai betonte, dass Google den Nutzern bessere Möglichkeiten zur Kontrolle über ihre Privatsphäre geben wolle. So solle die automatische Löschung älterer von Google gesammelter Nutzer-Informationen mit der Zeit auf mehr Datenkategorien ausgeweitet werden. Zunächst lässt Google Daten zur Web- und App-Nutzung mit einem Verfallsdatum von drei oder 18 Monaten versehen.

Gleichzeitig geht Google auch mit neuen Smartphone-Modellen ins Rennen. Knapp sechs Monate nach der Präsentation des Pixel 3 und Pixel 3 XL kommen nun das 3a und 3a XL auf den Markt. Google dreht dabei vor allem an der Preisschraube. War man bis dato stets im Hochpreissegment beheimatet, gibt es das kleinere Pixel 3a mit 5,6-Zoll-Bildschirm jetzt bereits ab 399 Dollar. Die große Schwester XL (Sechs-Zoll-Display) kostet zumindest 479 Dollar.

Google Pixel 3a
Google Pixel 3a © Google

Die Smartphones haben dabei jene Kameratechnologie verbaut, die man auch schon vom gewöhnlichen Pixel 3 kennt. Die Pixel-Handys haben die aktuellste Android-Version (9.0) an Bord, bald wird diese von Android Q abgelöst. Wie schon bisher, werden wohl auch die neuen Pixel-Modelle in Österreich offiziell nicht vertrieben und sind daher nur über Umwege zu kaufen.

Zum Auftakt der Entwicklerkonferenz in einem Freilicht-Amphitheater in der Nähe der Firmen-Zentrale in Mountain View ließen Google-Kritiker ein Flugzeug mit einem Protest-Banner über der Veranstaltung kreisen. Darauf stand: "Kontrolle durch Google ist nicht Privatsphäre" zusammen mit dem Hashtag "Rettet lokale Nachrichten".