Bei Florian Schaubach und Mansur Philipp Gharabaghi soll künftig auch jenen ein Licht aufgehen, die ihre erhellenden Momente bisher von der Stange kauften. Denn im falschen Licht betrachtet, warnt Schaubach, sei alles nichts: „Das schönste Bild, den edelsten Tisch nehmen wir bei Licht mit unseren Augen wahr.“
Kunden ins rechte Licht rücken
Das Heim ihrer Kunden ins rechte Licht zu rücken, ist das Ziel von „Echt gutes Licht“, einer Marke der im März gegründeten Aeonic GmbH, die den beiden je zur Hälfte gehört. Die Geschäftsidee ist einleuchtend: Menschen beim Lampenkauf zu helfen und so gutes Licht und Qualitätsprodukte einem breiten Publikum zugänglich zu machen. „Curated Shopping“ nennt sich das Prinzip, also persönliche Online-Beratung.
So entstand die Geschäftsidee
Die Idee entstand nach einem Umzug Gharabaghis 2017. Nachdem die Böden verlegt, die Wände gestrichen und die Möbel aufgestellt waren, blieb die Beleuchtungsfrage offen. Weder Designerlampen noch in Fernost produzierte Baumarkt-Leuchten sollten es sein. Erst als Florian mit einem Koffer voller ausgewählter Lampen vor Mansurs Tür stand, ging den beiden ein Licht auf – und eine Geschäftsidee ward geboren.
Die zwei Geschäftspartner, beide 37 Jahre alt, kennen sich seit ihrer Schulzeit. Schaubach, den seine Freunde „Licht-Apostel“ nennen, kommt aus der Beleuchtungsbranche und arbeitete etwa in Projekten mit IBM, Google und Apple. Stolz ist er darauf, bei der Außenbeleuchtung des höchsten Gebäudes Westeuropas, dem „Shard“-Wolkenkratzer in London, beteiligt gewesen zu sein. Nach sieben Jahren in London für einen österreichischen Beleuchtungshersteller entwickelte der Klagenfurter die Marktstrategie für ein dänisches Start-up im LED-Bereich. Die Rückkehr nach Klagenfurt genießt der Absolvent eines Marketingstudiums an der FH Campus 02.
Echt gutes Licht als gemeinsames Projekt
Gharabaghi bringt als Experte für Kommunikation, Finanzen und Digitales den unternehmerischen Part ins Unternehmen ein. Sein Berufsleben verschlug den Absolventen des Stiftsgymnasiums Viktring unter anderem nach Mailand, Frankfurt, London, New York und Peking. Mansur Philipp, der an der Bocconi-Universität in Mailand und an der WU in Wien studierte, lebt mit seiner Partnerin in den Niederlanden. Er und Florian widmen sich seit 2018 in Vollzeit dem gemeinsamen Projekt „Echt gutes Licht“.
Im Mai soll der Shop live gehen
Im Mai soll der Shop live gehen. Auf Basis von Kundenvorlieben werden mithilfe eines digitalen Assistenten Beleuchtungsvorschläge entwickelt – „eine optimale Kombination von Lampen und Leuchten“, sagt Schaubach. „Selbstverständlich kann man auch nur im Shop stöbern.“ Die nachhaltig erzeugte Ware – wie lettisches Leinen oder finnisches Holz – soll leistbar sein, versprechen die Gründer: „Der Durchschnittspreis der Lampen liegt bei 250 bis 300 Euro.“ Dank smarter Assistenz soll das Shopping-Erlebnis jenes im stationären Handel übertreffen. Der Shop startet in Österreich und Deutschland, Ende 2019 ist eine Expansion in den Benelux-Raum geplant. Das Start-up war Teil des Kärntner Gründerzentrums „build!“ und wird vom KWF unterstützt.
Unternehmensphilosophie hebt sich ab
Auch die Unternehmensphilosophie von Aeonic hebt sich ab: „Reines Profitdenken ist längst nicht mehr zeitgemäß“, sagt Mansur Philipp. Und Florian ergänzt: „Uns geht es auch darum, dass alle Menschen in der Wertschöpfungskette Freude an den Produkten haben und wir nachhaltige Werte schaffen“, sagt Florian.
Konkret soll sich die Zufriedenheit von Kunden, künftigen Mitarbeitern und Lieferanten in Kennzahlen ausdrücken. Die Zukunftsvision sieht Schaubach klar: „Wir sind auf Augmented Reality vorbereitet.“ Soll heißen: Via App und künstlicher Intelligenz soll die Wohnung analysiert und Optionen den Kunden digital dargestellt werden. Vorerst – noch – Zukunftsmusik.