IHS-Chef Martin Kocher sieht einen geordneten Austritt der Briten aus der EU als am wahrscheinlichsten an. Trotz der chaotischen Entwicklung sei die Wahrscheinlichkeit eines chaotischen Austritts des Vereinigten Königreichs in den letzten Wochen gesunken, sagte er im Ö1-"Mittagsjournal" (Samstag). Ein "Hard Brexit" wäre eine "Zäsur" und langfristig nicht gut für die österreichische Wirtschaft.
Die kurzfristigen Auswirkungen eines "Hard Brexit" auf die Austro-Wirtschaft wären zwar gering, erklärte Kocher. "Langfristig gäbe es wegen der Unsicherheiten aber negative Auswirkungen auf die Konjunktur." Das Institut für Höhere Studien (IHS) senkte am Freitag seine Vorhersage für das heimische Wirtschaftswachstum heuer von zuletzt 1,7 auf aktuell 1,5 Prozent.
Wirtschaftswachstum 1,7 Prozent.
Durch den Brexit ändere sich an den neuesten Prognosen nichts, sagte Wifo-Chef Christoph Badelt erst am gestrigen Freitag bei der gemeinsamen Vorlage der neuen Prognose, wonach die Wirtschaft heuer real nur um 1,7 Prozent wachsen wird, statt um 2,0 Prozent, wie noch im Dezember angenommen. Der Brexit würde sich ohnedies nur mit maximal 0,1 bis 0,2 Prozentpunkten des BIP auswirken. "Wir sind von einem 'Smooth Brexit' ausgegangen in unserer Prognose, ein 'Hard Brexit' ändert nicht viel", so Badelt.