Die Vorbereitungen für diese smarte Verkehrswelt der Zukunft wurden in Österreich bereits vor 14 Jahren gestartet. Damals begann man mit dem Verlegen von Glasfaserkabeln entlang der Autobahnen; heute gibt es ein lückenloses Leitungsnetz.

Schon jetzt messen Sensoren auf den Überkopftafeln die Verkehrsdichte, das Wetter, die Belagstemperatur und die Schadstoffkonzentration. Dazu kommen österreichweit 9000 Videokameras, mit denen 85 Prozent der von der Asfinag verwalteten Straßen überwacht werden, um Staus, Geisterfahrer oder stehen gebliebene Fahrzeuge zu erkennen. Und das ist längst nicht das einzige Beispiel für digitale Anwendungen entlang der PS-„Trampelpfade“.

Den Fahrzeugen "zuhören"

So will die Asfinag über C-ITS Road Side Units, also kooperative Systeme entlang der Straßen, diesen Datenfluss massiv verdichten. „Wir haben Informationen, die für die Fahrzeuglenker interessant sind, wie kurzfristige Geschwindigkeitsbeschränkungen, die wir direkt mitteilen können. Umgekehrt wollen wir den Fahrzeugen ,zuhören', wenn sie untereinander gewisse Daten teilen, um wiederum unser Informationsnetz zu komplettieren“, sagt Bernd Datler, Geschäftsführer der „Asfinag Maut Service“-Gesellschaft.

Intelligent aufgerüstete Verkehrsschilder 

Aber auch Verkehrsschilder lassen sich intelligent aufrüsten. So werden bei 3M Smart Signs (intelligente Schilder) entwickelt. Dabei wird eine für das menschliche Auge nicht sichtbare Folie aufgetragen, die eine Art QR-Code enthält. Fährt ein Fahrzeug vorbei, können die Infrarotsysteme im Auto aus den codierten Daten am Verkehrsschild zusätzlich hinterlegte Informationen abrufen - beispielsweise, dass es in drei Kilometern Blitzeis oder einen Stau gibt. Oder smarte Straßenlaternen übernehmen diesen Infodienst. Sie bekommen von vorbeifahrenden Autos Daten (Kamerabilder von der Frontkamera, Daten zu Bremsaktivitäten), geben sie an andere Straßenlaternen weiter, werten sie aus und informieren in weiterer Folge vorbeifahrende Autos zum Beispiel über gehäufte Gefahrensituationen in diesem Straßenbereich.

Straßen als Energielieferanten

Die Straßen der Zukunft sind aber gleichzeitig auch Energielieferanten. In Tel Aviv läuft ein erstes Projekt, bei dem in der Straße verbaute Spulen den Elektrofahrzeugen per Induktion während der Fahrt Strom liefern. Und um Straßen länger haltbar zu machen, forschen Wissenschaftler an der TU München an winzigen Kapseln, die in die Fahrbahndecke eingebaut werden und eine Art „Reserve-Bitumen“ enthalten. Wenn schwere Lkw darüberfahren, brechen die Kapseln nach und nach auf, das Bitumen läuft heraus und die brüchig gewordene Straße wird wieder elastisch.